Du interessierst dich für die HFP, die Eidg. Höhere Fachprüfung im Bereich Psychosoziale Beratung? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Voraussetzungen, die Prüfungsvorbereitungen und wie du den Weg zur HFP Schritt für Schritt gehen kannst.

Was ist die Höhere Fachprüfung HFP (Beratung)?

Die Höhere Fachprüfung HFP ist ein eidgenössischer Abschluss auf Tertiärstufe für Beratungsfachleute im Bereich Psychosozialer Beratung.  Die erfolgreich bestandene eidgenössische Prüfung führt dich zum staatlich geschützten Berufstitel «Beraterin bzw. Berater im Psychosozialen Bereich mit eidgenössischem Diplom». Mit diesem Berufstitel zeichnest du dich als qualifizierte Fachperson im Bereich der psychosozialen Beratung aus.

Das können psychosoziale oder psychologische Beraterinnen und Berater, Life Coachs oder Seelsorgerinnen oder Seelsorger sein. Sie alle begleiten Menschen in ihrem sozialen Kontext einzeln oder in Gruppen, mit dem Ziel, dass sie ihr Leben selbständig bewältigen können. Sie helfen insbesondere, schwierige Lebensübergänge oder Krisen zu meistern, Beziehungen zu stärken und die Persönlichkeit weiterzuentwickeln.

Willst du herausfinden, ob die HFP etwas für dich ist? Lass es uns gemeinsam herausfinden.

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Wie ist die HFP im Bildungssystem in der Schweiz eingebettet?

In der Schweiz gibt es ein duales Bildungssystem, welches dir vielfältige Möglichkeiten (siehe Grafik) bietet, um deine berufliche Expertise zu entwickeln. Du kannst diesen Weg über eine Berufslehre oder ein Studium gehen.

Die HFP für Beratungspersonen kannst du über beide Wege machen. In all den Jahren, in denen ich mich als Prüfungsexpertin engagiere, sind mir Beratungsfachleute mit beiden Hintergründen begegnet, wobei der Grossteil den Weg über eine Berufslehre gemacht hat.

Nebst der HFP Berater*in im psychosozialen Bereich gibt es die HFP in den Fachrichtungen Supervisor*in-Coach und Organisationsberater*in.

Bildungssystem Schweiz

Duales Bildungssystem der Schweiz

Das Diplom zur  eidg. psychosozialen Berater*in enthält seit 2017 ein Zusatzdiplom, welches die HFP im Nationalen sowie im Europäischen Qualifikationsrahmen auf Stufe 6 einstuft. Dies entspricht einem Bachelor.

Welche Ausbildungsinstitute bieten Lehrgänge für Psychosoziale Beratung an?

Unterdessen gib es über 30 Ausbildungsinstitute (Stand 2024), bei denen du die Möglichkeit hast, dich zur Psychosozialen Beraterin oder zum Psychosozialen Berater ausbilden zu lassen. Hier findest du Ausbildungslehrgänge, die von der SGfB, der Schweizerischen Gesellschaft für Beratung, geprüft und anerkannt wurden.

Wer wird an die HFP zugelassen?

Die HFP ist eine Meisterprüfung. Um an sie zugelassen zu werden, brauchst du nebst einer abgeschlossenen Beratungsausbildung und fundiertem Fachwissen, einiges an Erfahrung. Bei einem Teritärabschluss musst du mind. 6 Jahre, sonst mind. 8 Jahre Berufserfahrung im psychosozialen Kontext nachweisen können. Dies meint berufliche Tätigkeiten mit wesentlichen Anteilen an sozialen Interaktionen. Dazu zählen beratende, erziehende oder Tätigkeiten mit Führungsfunktion und auch ehrenamtliche Aufgaben.

Neben genügend Beratungserfahrung mit dokumentierten Beratungsprozessen, Supervision, Intervision und Selbsterfahrung, brauchst du eine ausgeprägte Reflexionsfähigkeit und Fähigkeit zu strukturieren. Weiter ist eine Stärke in vernetztem Denken und im Verknüpfen von Theorie mit der praktischen Umsetzung in der Beratung notwendig. Weitere Details zur Zulassung siehst du auf der Website SGfB und in der Wegleitung zur Prüfungsordnung.

Wie kannst du dich gut auf die höhere Fachprüfung HFP Beratung vorbereiten?

Wie soll ich den Weg zur Eidgenössischen Höheren Fachprüfung HFP konkret angehen? Mit dieser Frage kommen viele HFP-Interessierte zu mir, die sich von mir bei den Prüfungsvorbereitungen unterstützen lassen wollen. Hier habe ich ein paar konkrete Schritte, die dir dabei helfen.

👣 1: Mach eine Standortbestimmung und prüfe, welche Bedingungen du schon erfüllst

Lade das Anmeldeformular herunter und prüfe auch anhand der Wegleitung zur Prüfungsordnung Artikel 3, ob du die Zulassungsbedingungen erfüllst, oder was du noch brauchst. In der Charta der beruflichen Tätigkeiten ist eine Zusammenstellung ersichtlich, über welche Kompetenzen Beraterinnen und Berater verfügen müssen. Sie sind unter den Anhängen A bis E ersichtlich.

👣 2: Besuche fortlaufend Fallsupervision bzw. klientenbezogene Supervision

Fallsupervision oder oft auch klientenbezogene Supervision richtet den Fokus auf deine Klientinnen und Kunden. Hier geht es um Fragen in Bezug auf die Weiterarbeit mit ihnen oder was du brauchst, wenn ein Prozess ins Stocken geraten ist und was du tun kannst, um festgefahrene Situationen aufzulösen und hilfreich zu unterstützen. Durch diese Art von Supervision stärkst du dein Bewusstsein darüber, was in der Beratung mit deinen Klienten abläuft und du gewinnst tiefere Einsichten in die Beziehungsdynamik.

👣 3: Reflektiere deine Arbeit in der beratungskompetenzbezogenen Supervision

Der Begriff beratungskompetenzbezogene Supervision oder Lehranalyse, legt den Fokus darauf, deine Beratungskompetenzen zu schulen, die zum Bestehen der HFP im Bereich psychosoziale Beratung vorausgesetzt werden. Im Fokus stehst dabei du selbst, mit dem Ziel, Theorie und Praxis immer besser zu verbinden. Unabhängig davon, welchen Beratungsansatz du vertrittst, geht es um deine Persönlichkeit, deine Rolle und deine Profession. Ziel ist die Reflexion deines beraterischen Handelns, deiner Grundhaltung und der Beziehungsgestaltung auf der Metaebene. In dieser intensiven Auseinandersetzung stärkst du deine Identität als Beraterin und Berater.

👣 4: Schreibe ein Beratungskonzept

Erstelle für die HFP-Prüfung  ein schriftliches Beratungskonzept. Dadurch schärfst du deine Selbstverständnis als Beraterin und Berater. Darin erläuterst du, welches Menschenbild dich leitet, nach welchen Theorien, Ziele und Methoden du entsprechend deines Beratungsansatzes arbeitest und wie du deine Beratungstätigkeit evaluierst. Dieses zu erstellen ist äusserst sinnvoll, weil es dir hilft, dein Beratungsprofil zu schärfen. Wer bist du als psychosoziale Beraterin, wie arbeitest du, welches sind deine ethischen Werte und wie bringst du sie in deiner Arbeit ein? Welche Auswirkungen hat dein Menschenbild auf deine Arbeit und wie gestaltest du Beziehungen oder wie gehst du mit Beziehungsphänomenen um? Das sind alles Fragen, die in dein Beratungskonzept einfliessen.

👣 5: Gönn dir eine gezielte Prüfungsvorbereitung

Es lohnt sich, gut vorbereitet an die Prüfung zu gehen. In einer gezielten Prüfungsvorbereitung, kannst du nicht nur deinen Bandausschnitt mit der gewählten Gesprächssequenz besprechen, sondern auch eine Probeprüfung machen. Das hilft dir, besser einordnen zu können, wo du schon sicher bist oder wo du dir noch mehr Klarheit wünschst. Oft kommen weitere Themen, wie mit Druck umgehen oder Prüfungsangst überwinden, dazu.

Verschiedene Institute bieten mehrtätige Gruppenkurse an. Bei mir kannst du die Prüfungsvorbereitung individuell auf dich abgestimmt im 1:1 Setting wählen, je nach dem wieviel du brauchst. Das kann lediglich eine Probeprüfung sein oder  je nach Bedarf einige Treffen zur Prüfungsvorbereitung.

Hier habe ich dir 5 Tipps für die Prüfungsvorbereitung zur HFP zusammengetragen, damit es leichter geht. Darin teilen einige Kandidatinnen, ihre Erfahrungen und worauf sie Wert legen würden.

Prüfungsvorbereitung HFP, Höhere Fachprüfung im Bereich Beratung

Prüfungsvorbereitung für die Höhere Fachprüfung Beratung, HFP Mit diesen 5 Tipps geht’s leichter

 

👣 6: Melde dich zur HFP an

Reiche deine Anmeldeunterlagen vollständig ein. Das Prüfungssekretariat prüft formell deine Unterlagen. Inhaltlich werden sie von der Prüfungskommission geprüft und über die definitive Zulassung entschieden.

Wie ist die HFP-Prüfung für Psychosoziale Beratung aufgebaut?

Die HFP ist eine kompetenzorientierte Prüfung, in der du dich als Fachperson mit all deinem Fach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenzen zeigst. Sie besteht aus verschiedenen Teilen. (Als Mitglied der SGfB, Schweizerische Gesellschaft für Beratung, kannst du eine verkürzte Prüfung mit Teil 2 und 3 ablegen.)

  1. Diplomarbeit
  2. Beratungskonzept
  3. Beratungspraxis, Audio- oder Videoaufnahme
  4. Schlusskolloquium

Was ist das Kernstück der HFP für Psychosoziale Beratung

Eine 8- bis 10-minütige Ton- oder Video-Aufnahme bildet das Kernstück der höheren Fachprüfung. Diese bringst du transkribiert mit und verfasst dazu eine Falldarstellung mit Angaben zur Klientin/Klient, dem Anliegen bzw. der Problemstellung, dem Kontext der Sitzung, dem Beratungsziel und der Länge der ausgewählten Sequenz(en). In diesem Meisterstück wird deine Kompetenz sichtbar.

Du zeigst darin, welche Interventionen du gewählt hast und wie sie zum gewünschten Ergebnis geführt haben. Darin soll auch die Veränderungen des Klienten oder der Klientin in Bezug auf das Beratungsziel ersichtlich sein. In einem anschliessenden Fachgespräch mit den Expertinnen oder Experten darfst du deine Bühne einnehmen und dich und deine Beratungskompetenzen mit deiner einzigartigen Beratungsidentität sichtbar machen.

Wie viel kostet die HFP Prüfung für Psychosoziale Beratung?

Die Kosten sind auf der Seite der SGfB ausgewiesen. Dazu investierst du individuelle Kosten für die Supervisionen und die Prüfungsvorbereitung.

Subvention und Subjektfinanzierung: Ab Januar 2018 werden Absolvierende von Kursen, die auf die eidgenössische Prüfung, wie die Höhere Fachprüfung im Bereich Beratung, HFP vorbereiten, vom Bund finanziell unterstützt (subjektorientierte Finanzierung). Das bedeutet, dass du 50 % der Vorbereitungskosten zur HFP (max. CHF 10’500.–) zurückerstattet werden. Dies gilt auch für die Vorbereitungen, falls du sie bei mir buchst. Wie dieses Finanzierungsmodell funktioniert und was es für dich bedeutet, erfährst du hier. Es ist auch gut zu wissen, dass diese Kosten zurückerstattet werden, unabhängig davon, ob du die Prüfung bestanden hast oder nicht.

Wann findet die HFP Prüfung statt?

Die Prüfungstermine finden jeweils einmal im Jahr im Herbst statt (Stand 2025), Anmeldeschluss ist in der Regel Anfang Mai.

Welche Expertinnen und Experten prüfen an der HFP?

Alle Prüfungs-Expertinnen und -Experten sind ausgewiesene Fachleute und verfügen über langjährige Erfahrung und haben selber die HFP erfolgreich bestanden. Hier findest du eine aktuelle Liste.

Beratungsdiplome
Mein Diplom für die HFP, höhere Fachprüfung im Bereich psychosoziale Beratung habe ich im April 2014 erhalten.

Wer ist die Trägerschaft der HFP für Psychosoziale Beratung?

Verantwortlich für die Durchführung ist die SGfB. In der Wegleitung erhältst du weiterführende Information zu dieser Berufsprüfung. Das SBFI, Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation ist die Bundesbehörde, welche die Prüfungsordnungen genehmigt. Sie hat auch die Aufsicht über die höheren Fachprüfungen.

Wann findet die Diplomfeier statt?

Jedes Jahr findet eine Feier für alle Kandidatinnen und Kandidaten statt, die die HFP erfolgreich bestanden haben. In meinem Jahresrückblick 2023 erhältst du einen kurzen Einblick. Wie toll wäre es, wenn wir auch auf deinen Erfolg anstossen könnten.

Welches sind die Vorteile des eidgenössischen Abschlusses?

Auf der Website SGfB kannst du folgende Punkte lesen:

  • Anerkennung als Beruf im tertiären Bildungssystem
  • Eigenständiger Beruf gemäss SBFI (Berufs-Nr. 94331)
  • Geschützter Titel
  • Expert*in in deiner Berufswelt
  • Meister*in der Psychosozialen Beratung
  • Zugangsberechtigung zu weiterführenden Qualifikationen: CAS, DAS, MAS der Fachhochschulen und Universitäten
  • Nationaler Qualifikationsrahmen Berufsbildung: Niveau 6 Europäischer Qualifikationsrahmen; Niveau 6 Abschluss der höheren Berufsbildung auf Tertiärniveau

Wie sehen die beruflichen Möglichkeiten nach dem Abschluss der HFP im Bereich Beratung aus?

Wenn du die HFP erfolgreich absolviert hast, eröffnet dir das oft Möglichkeiten, um in sozialen Institutionen Fuss zu fassen. Zudem ist die SGfB aktuell (2024) mit Krankenkassen am Prüfen, inwieweit die Anerkennung der HFP auch bei den Zusatzversicherungen gelten.

Als Prüfungsexpertin bin ich auf dem Weg zur HFP an deiner Seite

Gerne unterstütze ich dich individuell auf deine Bedürfnisse abgestimmt auf diesem spannenden Entwicklungsweg zur HFP. Als erfahrene Prüfungsexpertin kenne ich die Anforderungen der Höheren Fachprüfung Beratung (HFP) ganz genau. Ich habe die HFP selber erfolgreich bestanden und seit 2015 zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten geprüft, oder auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Abschluss unterstützt.

Ich kann gut nachvollziehen, wie es sich anfühlt, wenn die Angst vor einer Prüfung dich befällt und dich nicht mehr ruhig schlafen lässt. Ich kann mich gut erinnern, wie ich selber nachts wachgelegen bin und mich gefragt habe, wie es mir gelingen wird.

Es ist ganz verständlich, wenn du verunsichert bist und Selbstzweifel hast. Vielen meiner Kundinnen und Kunden ging es genauso. Was sie jedoch immer wieder bestätigen:

«Der Weg an die HFP hat sich gelohnt. Er hat mir geholfen, mich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Ich bereue es auf keinen Fall, dass ich es gewagt habe.»

Willst du den Weg zur HFP auch unter die Füsse nehmen? Lass uns gemeinsam deinen nächsten Schritt klären.

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