Wenn ich an mein Jahr 2022 denke, kommt es mir vor wie ein Puzzle. Die einzelnen Teile fügten sich ineinander, dunkle Flecken, bei denen ich mich fragte, was soll das, dann wieder helle Teile, mit klar umrissenen Formen. Das Helle, Dunkle und Bunte wechselten sich ab. Am Ende ist daraus ein wunderschönes Bild mit Tiefenschärfe entstanden. Genau passend zu diesem Jahr, in dem ich durch Höhen und Tiefen ging, eine riesige Palette von Gefühlen erlebte und am Ende staunte, wie sich alles wunderbar zusammengefügt hat. Die gesundheitlichen Herausforderungen in der Familie, die Projekte, die nach vielen Jahren zu Ende gingen, die mutigen Schritte in unbekanntes Land, die berührenden Momente mit Menschen, die mir so viel bedeuten; all das und vieles mehr machte mein Jahr zu einem ganz besonders bunten Jahr und genau darüber schreibe ich in diesem Jahresrückblick.

Mein Motto fürs 2022

Anfangs Jahr überlegte ich mir intensiv, was mein Motto fürs 2022 sein könnte, aber es kam nichts, absolut nichts, was mich packte. Also liess ich es bleiben, Motto hin oder her und das Jahr nahm seinen Lauf. Aber dann, erst kurz vor Ende des Jahres, geschah es. Es war an einem Morgen früh, ich lag noch friedlich im Bett, als es wie eine Sternschnuppe auftauchte. Mein Wort und Motto fürs 2022 war plötzlich glasklar: DANKBAR.

Nicht, weil im Jahr 2022 alles besonders einfach war und reibungslos lief. Im Gegenteil, Schicksalsschläge, Krankheit und Tod in meinem nahen Umfeld wühlten mich sehr auf, machten mich betroffen und traurig. Oft fühlte ich mich ohnmächtig, manchmal auch überfordert. Meine Umsatzziele erreichte ich auch bei weitem nicht. Aber es gibt dieses TROTZDEM. Obwohl ich alles Herausfordernde auf keinen Fall bagatellisieren will, gibt es in meinem Leben so, so vieles, wofür ich extrem dankbar bin, z. B., dass

⭐ mein neuer Praxisraum bereits wieder ein Oase-Ort geworden ist,
⭐ ich so viele Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden erhalten habe, die mir zeigen, dass sie durch mich als Life Coach und Supervisorin ermutigt und für ihr Leben inspiriert wurden,
⭐ bei der letzten Untersuchung herauskam, dass die Krebswerte von meinem Ehemann Padruot nochmals weiter gesunken sind,
⭐ ich mich auf unser 6. Enkelkind freuen darf und vieles mehr….

Wort: DANKBAR, im Hintergrund Sterne

Plötzlich tauchte mein Motto ganz klar auf: ⭐ DANKBAR ⭐


Mein Rückblick auf meine eigenen Ziele für 2022

Was habe ich mir für 2022 vorgenommen und wie ist es gelaufen?

  • Mein Vorstandsmandat in der Baugenossenschaft Rotach will ich nach beinahe 19 Jahren gut abschliessen. Das ist gelungen, mehr darüber habe ich weiter unten geschrieben.
  • Familienferien im Herbst 2022. Es hat geklappt, noch immer denke ich voll Freude an die gemeinsame Zeit zurück, siehe weiter unten.
  • Mein Online-Business darf weiter wachsen. Gegen aussen oder finanziell betrachtet, ist mein Umsatz dieses Jahr nicht gewachsen. Persönlich hat sich jedoch ganz viel weiterentwickelt, so wie wenn sich die Wurzeln eines Baumes noch tiefer in die Erde gegraben hätten.
  • Mein Blogabenteuer soll weitergehen. 27 Blogbeiträge sind unterdessen entstanden und ich habe viele grossartige Bloggerinnen kennengelernt.
  • Die Emotion Freude will ich im Jahr 2022 besonders hoch im Kurs halten. Emotionen durchlebte ich ganz viele, Freude auch, aber nicht nur. Warum erfährst du weiter unten.

 

Mein Jahresrückblick 2022

 

Entlastung für mein Business – so bleibt mehr Zeit zum Geniessen

Anfangs Jahr geniesse ich zusammen mit Padruot ein Wochenende im Seminarhotel in Lihn. Wir bezeichnen es als unseren „Geschäftsausflug“ . Es ist für mich eine riesige Entlastung, dass Padruot offiziell zu meinem Team gehört und mich in meinem Business in vielerlei Hinsicht unterstützt. Seit er für die Rechnungen zuständig ist, sind sie alle fein säuberlich ausgestellt und online geordnet abgelegt. Es ist einfach grossartig, dass ich nur noch eine Notiz hinlegen muss, und er sich dann um alles andere kümmert. Er ist auch oft der Erste, der meine Impulsletter und Blogbeiträge liest und mir wertvolles Feedback gibt und mich immer wieder ermutigt, etwas zu teilen, wenn mich Zweifel lähmen. An diesem Wochenende geht es aber vor allem darum, dankbar zu geniessen.

Frau und Mann Region Lihn, im Schnee

Wir geniessen die Natur, rund um Lihn herum

Bergkette, Nebelmeer, Schneewiese

Im Tal beim Walensee ist dichter Nebel. Hier oben ist herrliches Wetter

Esthi in Lihn

Das Jahr startet mit einer gemütlichen Auszeit mit meinem Mann in Lihn. Nicht TUN, sondern SEIN steht im Vordergrund.

Krebstherapie meines Mannes – wie sie unseren Alltag auf den Kopf gestellt hat 

Die Krebstherapie meines Mannes hat dieses Jahr in unserem Leben ganz viel Staub aufgewirbelt. Der erste Schock der Krebsdiagnose (Prostata) und der Tatsache, dass der Krebs bereits metastasiert hatte, lag schon eine Weile zurück. Unterdessen haben wir gelernt, dass dieses Thema jetzt einfach zu unserem Leben gehört und versuchen, so gut wie möglich, damit umzugehen.

Es stand fest, dass die Krebstherapie anfangs Jahr beginnen musste. Wie die Behandlung genau anschlagen und er die geplante Bestrahlung verkraften würde, wussten wir allerdings noch nicht. Es machte allerdings alles etwas einfacher, dass Padruot sehr zuversichtlich an dieses Thema heranging. Sein Leitvers war ein Spruch aus der Bibel aus Matthäus 6,27:

Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, sein Leben auch nur um eine einzige Stunde verlängern? 

Er meinte, sich zu sorgen, bringe eh nichts, also könne er es gleich lassen. Mit dieser Einstellung packte er seine Herausforderung an, war äusserst interessiert an der hochkomplexen Bestrahlungsmaschine und hatte kurz nach dem ersten Behandlungsbeginn sogar einen Termin mit dem Physiker erhalten, der ihm die Technik anhand seiner eigenen Bilder erklärte. Mein Mann liess die Bestrahlung nicht nur über sich ergehen, sondern liess sich sogar davon begeistern, was und wie alles ablief. Er zeigte mir damit eindrücklich auf, welch grossen Einfluss unsere Einstellung auch auf schwierige Herausforderungen hat.

Später kam allerdings eine Zeit, in der sein Körper starke Reaktionen zeigte. Oh jeh, sein Darm spielte „verrückt“ und sein Einzugsgebiet spielte sich nur noch einige Meter rund um das WC ab. Ich erlebte, wie tröstlich es war, dass die ganze Familie Anteil an unserem Erleben nahm und auch für ihn betete. Einmal zeichnete einer unserer Enkel einen Plan, auf dem sein „Non“ (Grossvater) jeden Bestrahlungstag, wie bei einem Adventskalender abstreichen konnte. Ist das nicht lieb? Endlich war es vorbei und schon nach einigen Wochen, ging es ihm wieder viel besser.

Blatt mit vielen Herzen, in einigen ist ein Hacken

Nach jeder Bestrahlung kann Padruot einen weiterer Haken setzen.

Bestrahlungsmaschine

Bestrahlungsmaschine

Mann streicht etwas ab

Die Bestrahlung ist geschafft. Er kann das letzte Häkchen setzen

 

Meine Vorstandsmandat geht nach fast 19 Jahren zu Ende

Mein Vorstandsmandat in der Baugenossenschaft Rotach geht nach 19 Jahren zu Ende. Ich kann es noch gar nicht richtig fassen, dass es bald zu Ende geht, schrieb ich neun Tage vor meinem offiziellen Abschluss meines Vorstandsmandates in mein Notizbuch. Damals, vor 19 Jahren, war ich ganz aufgeregt, als ich mich an der Generalversammlung zur Wahl stellte und als Vorstandsmitglied gewählt wurde. Ich fragte mich, wie ich wohl diese Aufgabe als Vorstandsmitglied in einer Baugenossenschaft mit über 1000 Wohnung ausfüllen werde.

Dann folgten Jahre, in denen ich mich viel mit Bauen, Wohnen, Sanieren und Organisationsentwicklung auseinandersetzte. Gemeinsam mit meinen Vorstands-Kolleginnen und -Kollegen Lösungen entwickelte ich neue Projekte, wie z. B. Wohnen ab 60+, half Anlässe zu organisieren und zu moderieren, Konflikte zu klären und vieles mehr.

Genau wie in meiner Praxis für Coaching und Supervision ging es auch bei dieser Aufgabe immer wieder um Entwicklung und Neuorientierung. Wie kann das Vorhandene, hier die ganze Organisation mit mehr als 1000 Wohnungen in verschiedenen Siedlungen, gut gepflegt, verwaltet, saniert und weiterentwickelt werden? Wie können wir noch mehr attraktiven Wohnraum schaffen, um Menschen nicht nur eine Wohnung, sondern auch ein Umfeld zu ermöglichen, in dem sie gerne zu Hause sind und ein gutes soziales Miteinander möglich ist? Viele Jahre und Projekte später, kam der Zeitpunkt, an dem es passte, dieses Vorstandsmandat in jüngere Hände weiterzureichen und in Kauf zu nehmen, dass damit auch etwas Wehmut verbunden war.

An der Generalversammlung vom 13. Juni 2022 kam der offizielle Abschluss. Ganz berührt und beeindruckt war ich, als ich so viele wertschätzende Rückmeldungen meiner Kolleginnen und Kollegen und Bewohnerinnen und Bewohner entgegennehmen durfte. Dass die Geschäftsstelle sogar eine 16-seitige Spezial-Ausgabe des Mitteilungsblattes „Rotach INFO“ extra für meinen Abschluss gestaltet hat, war für mich ein Zeichen grosser Wertschätzung. Gerne blättere ich darin und es wird mir warm ums Herz, wenn ich solche Zeilen lese wie,

  • Mit Dir zusammen konnten wir Schwieriges zielstrebig auf den Punkt bringen.
  • Es gelang Dir, Probleme, die uns beschäftigten, zu benennen und systematisch einer Lösung zuzuführen.
  • Besonders geschätzt habe ich Deine hohe Lösungs- und Sachorientierung.
  • Zu spüren waren stets Dein positives Menschenbild, die Achtung und den Respekt vor den Mitmenschen.
  • In unseren gemeinsamen Projektarbeiten warst Du mit Deiner Moderationsstärke oft die tragende Säule.
  • Deine Tipps waren Gold wert, unzählige Male hast Du uns bei ausschweifenden Diskussionen zurück auf den eigentlichen Weg gebracht.
  • Du hast unserer Baugenossenschaft mit Deinem Engagement, Deinem Herzblut und den unzähligen Sitzungen und Versammlungen unendlich viel gegeben.

Wie froh bin ich, jetzt im Rückblick, dass ich gewagt habe, diese Herausforderung anzunehmen und damit aus meiner Komfortzone herauszutreten. Nebst dem, dass ich fachlich extrem viel gelernt, unglaublich viele wertvolle Menschen kennengelernt und eine tolle Zusammenarbeit mit dem Vorstand, der Geschäftsstelle, aber auch in Arbeitsgruppen erlebt habe, war es auch eine Zeit der persönlichen Weiterentwicklung. Ich lernte immer besser, mir meine eigene Meinung zu bilden, diese klar zu vertreten, mich einzubringen und gemeinsame tragfähige und gute Lösungen zu erarbeiten. Abschliessend bleibt ein tiefes Gefühl von grosser Dankbarkeit zurück.

Saal mit verschiedenen Personen hinter einem Rednerpult

Meine letzte Generalversammlung

Infobrief mit Portrait einer Frau

Eine Spezialausgabe zu meinem Abschluss meiner Vorstandstätigkeit

Projekt Jahresbibel

Ich beabsichtige, in einem Jahr die ganze Bibel durchzulesen, bzw. mir vorlesen zu lassen, erzählte mir eine Freundin. Die gleiche Idee hatte auch eine meiner Schwestern und ich fand die Idee super und habe mir auch gleich eine Bibel-App heruntergeladen. Ich lese zwar seit ich lesen kann in der Bibel, aber dieses Jahr wollte ich sie mir von A bis Z vorlesen lassen. Als überzeugte Christin glaube ich daran, dass Gott den Menschen erschaffen hat und mit einer einzigartigen Kombination aus Persönlichkeit, Fähigkeiten und Sehnsüchten beschenkt hat. Zudem glaube ich auch, dass er jede einzelne Person liebt und sie für ihn äusserst wertvoll ist. So wie es Hans-Joachim Eckstein in einem Zitat ausdrückt.

 Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat!

Diese Überzeugung prägt meine Grundhaltung gegenüber Menschen in meiner Beratungstätigkeit. Mit dieser Wertschätzung will ich ihnen auch als Life Coach und Supervisorin begegnen. Das erinnert mich daran, dass ich kürzlich in einem Kaufhaus hörte, wie die Verkäuferin sagte: „Ich würde mich immer auf die Anweisungen des Herstellers verlassen.“  Wenn ich das auf das Leben übertrage und wenn Gott der Erfinder des menschlichen Lebens ist, dann bin ich überzeugt, dass er sehr genau weiss, was es braucht, damit das Leben gelingen kann. Darum gibt es kein Buch, dass besser geeignet ist, um uns Einblick in Lebensprinzipien zu geben, die dem Menschen helfen, damit sein Leben gelingen kann. Die Bibel ist eine Sammlung von sehr unterschiedlichen Büchern und längst nicht alle hörte ich gerne, aber immer wieder wurde ich berührt und habe gestaunt, wie viel Lebensweisheit in der Bibel steckt. Ein Vers (Sprüche 4,23), der mich immer wieder beschäftigt heisst:

Achte mehr als alles andere auf deine Gedanken, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben.

 

Bibel

In einem Jahr die ganze Bibel vorlesen lassen

Familienzeiten – Leben pur

Die Familie hat auch im Jahr 2022 einen wichtigen Platz in meinem Herzen und in meinem Kalender gehabt. Mehr als einmal haben mein Mann und ich uns mit ihnen getroffen. Im Sommer haben wir unsere Tochter und ihre Familie am Meer besucht.

Es gab viele schöne Momente. Ich kann sie gar nicht alle aufzählen. Aber dieser war für mich ganz besonders, als ich mit einem meiner Enkel am Morgen früh am Strand war. Ich konnte beobachten, wie er voller Freude und Hingabe mit seinem Netz unterwegs war und nach Krebsen Ausschau hielt. Ehrlich gesagt, mag ich Krebse nicht besonders und ich bin am liebsten mit Strandschuhen ins Meer gegangen, um sie nicht aus Versehen unter den Füssen zu spüren. Aber in diesem Moment liess ich mich anstecken von seiner Faszination dieser Tierchen. Wir genossen einfach den Moment am noch ruhigen und menschenleeren Strand, bevor wir dann gemeinsam zurückgingen und auf dem Campingplatz Brötchen besorgten, um dann mit dem Rest der Familie zu «Zmörgele».

Junge im Wasser am Strand

Auf der Suche nach Krebsen

Junge am Strand, Krebs im Sand

Ganz fasziniert beim Beobachten eines Krebses

 

Ein weiteres Highlight war im Herbst. Endlich war es so weit. Wir haben uns riesig darauf gefreut, wieder einmal eine Woche alle gemeinsam in der Toskana zu verbringen. Zu unserer Familie gehören unsere drei erwachsenen Kinder, ein Schwiegersohn und zwei Schwiegertöchter und 6 Enkelkinder, wobei das 6. noch im Bauch ist. Einen kleinen Einblick habe ich im 12 von 12 im Oktober festgehalten.

4 Enkelkinder in der Hängematte

Vor dem Bungalow vergnügten sich die Enkelkinder in meiner Hängematte

8 Erwachsene und 5 Kinder strecken die Arme in die Höhe

Yeaah, wie cool ist es hier in der Abenddämmerung am Meer mit der ganzen Familie

Emotionen ein wertvolles und herausforderndes Geschenk

Die Emotion Scham ist eine der herausforderndsten Emotionen. Sie beschäftigte mich in diesem Jahr ganz besonders. Im März besuchte ich eine Weiterbildung bei dem deutschen Psychologen und Sozialwissenschaftler Dr. Stephan Marks . Er hat sich eingehend mit der Scham auseinandergesetzt und nennt sie die tabuisierte Emotion (Mehr dazu in meinem Blogbeitrag). Es sei eine Emotion, die oftmals gar nicht bewusst beachtet werde und um jeden Preis vermieden werden wolle.

Damit dieses Tabu-Thema aufgebrochen werden kann, haben Regula Lutz und ich uns entschieden, dieses Wissen und die Erkenntnisse über das Thema Scham weiterzugeben und einen Workshop zu dieser Thematik anzubieten. Es hat richtig Spass gemacht, mit ihr zusammen das Konzept zu erstellen und dann gemeinsam durchzuführen. Obwohl wir zum ersten Mal einen Workshop gemeinsam durchführten, war unsere Zusammenarbeit so leicht und spielerisch. Die Teilnehmenden meinten, wir seien ein Dreamteam und man hätte den Eindruck, wir würden das schon lange zusammen machen. Ich freue mich, dass ich demnächst ein weiterer Artikel veröffentlichen kann, in dem Regula in einem Interview zum Thema „Scham oder Schuld?“ einige meiner Fragen beantwortet.

Zwei Frauen an Tisch sitzen sich gegenüber

Bei den Vorbereitungen des Workshops Scham, die vergessene Emotion

Zwei Frauen vor Pinwand

Workshop zum Thema Scham, die vergessene Emotion

Kanada – eine Reise, die meinen Horizont erweitert hat

Wow, ihr geht nach Kanada, wie schön. Dies war eine typische Reaktion, wenn ich von unseren Ferienplänen erzählte. Für mich als „Ferienmuffel“ löste die Reise allerdings gemischte Gefühle aus. Ich freute mich zwar auch, aber war längst nicht immer entspannt bei diesem Gedanken. Noch vor 2 Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, mit einem Truck Camper im Westen von Kanada herumzureisen. Es war allerdings ein langgehegter Wunsch von Padruot, den ich ihm gerne ermöglichen wollte und mich nicht von meinen Ängsten abhalten lassen, diese Chance zu packen.

Dann war es soweit und die Reise mit unseren Freunden und zwei Truck Camper konnte beginnen.

Mann in Führerkabine

Ein Traum geht in Erfüllung. Mit diesem Truck Camper geht die Reise weiter.

Mann im Camp-Truck am Lachen

Was hab ich wohl gesagt, dass Padruot sich vor Lachen kaum erholen kann? Ich weiss es nicht mehr, aber als wir dann im Mückengebiet waren, fand er es definitiv nicht mehr so lustig.

Karte bc Canada

Über 2000 Km lang ist unsere Reise in Westkanada

Zuerst nahmen wir die Fähre, die uns nach Vancouver Island bringen sollte. Von dort aus ging es weiter in den Westen, zu den Regenwäldern in Ucluelet und in das Gebiet der Schwarzbären und Grizzlys. Diese liessen jedoch auf sich warten. Dafür sahen wir eine riesige Herde Delphine und ein paar Wale, als wir von Port Hardy die Insidepassage nach Bella Coola unternahmen.

Frau im Regenwald

Ich liebe den Regenwald und wenn nicht die Angst vor Bären gewesen wäre, hätte ich es noch viel entspannter geniessen können 😏.

Frau mit Fliegennetz

Essen und Trinken wurde mit diesem Moskito-Netz vor dem Gesicht zu einer „kleineren“ Herausforderung

Moskito-Plage: Niemals hätten wir gedacht, dass wir fortan mit einer riesigen Moskito-Plage rechnen müssten. Einfach schrecklich, wie sie uns das Leben in den nächsten Tagen beschwerten.

Das Wetter war kalt und regnerisch und das Gefühl von gemütlichen Ferien stellte sich gar nicht ein. Im Gegenteil, ich war herausgefordert, in einem engen Camper zu wohnen und fühlte mich immer etwas bedroht durch die vielen Ankündigungen, dass wir im Bärengebiet seien und uns vorsichtig verhalten müssten.

Als wir dann jedoch den ersten Bären beobachten konnten, wie er am Hang entlang trottet, war es ein unbeschreibliches und grossartiges Erlebnis.

Die Reise ging weiter auf der einzigen Strasse, die uns wieder Richtung Kamloops führte, vorbei an traumhaften Gegenden, schönen Seen, abgebrannten Wäldern, überraschenden Begegnungen mit Tieren, Elch, Pferde, Schlangen, Reh mit Bambi. Je weiter südlich wir kamen, umso kleiner wurde die Stechmückenplage. Es war einfach grossartig, dass wir uns wieder draussen im Freien aufhalten konnten.

Mein Fazit von dieser Reise: Es war eine tolle Erfahrung mit vielen eindrücklichen Erlebnissen. Die Natur ist gigantisch. Trotzdem ist dieses Camper-Leben (noch?) nicht ganz meines. Ich erlebte es zwischendurch anstrengend, ständig unterwegs sein zu müssen, immer wieder auf der Suche nach einem geeigneten Platz zu sein und auf engem Raum zu leben. Trotzdem bin ich stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, meine Komfortzone zu verlassen, meine Ängste zu überwinden und dadurch eindrückliche Erlebnisse zu machen und eine tolle Zeit mit unseren Freunden zu verbringen.

Für diese Zeit habe ich mir ein Ferienmuffel-Motto erstellt und behalte es gleich bei:

„Wenn ich bei mir zuhause bin, bin ich auf der ganzen Welt immer und überall zuhause“

2 Camp-Trucks an einem See

Idyllisches Plätzchen an einem der vielen Seen.

Mann an See

Natur pur, einfach wunderschön, die vielen Wälder und Seen

 

Kolibri

Zum allerersten Mal in meinem Leben habe ich Kolibris in der freien Natur gesehen. Was für faszinierende Tierchen.

Praxis-Umzug

Ende Oktober 2022 sieht es in meiner Praxis chaotisch und ungemütlich aus. Gegenstände liegen ungeordnet auf einem Haufen, die Bilder sind abgehängt. Noch einmal schweift mein Blick durch den Raum und ich denke daran, wie viele einzigartige, wunderbare Menschen ich hier in diesem Raum schon als Coach und Supervisorin unterstützen und fördern durfte. Allerdings habe ich mir schon länger einen ruhigeren Raum gewünscht. Und plötzlich kam die Gelegenheit. Ein Büro auf dem gleichen Stock wurde frei, viel ruhiger und viel grösser. Soll ich wirklich wechseln, habe ich mich gefragt und war prompt mit einem Dilemma konfrontiert, das viele meiner Kundinnen und Kunden auch kennen.

Du willst eine Veränderung, aber gleichzeitig möchtest du das Vertraute behalten.

Ich habe mich jedoch entschieden, die Chance zu packen, auch wenn ich durch die Phase hindurchmusste, in der viele Fragen auftauchten:

  • Ist es eine gute Entscheidung gewesen?
  • Werden meine Kundinnen und ich mich am neuen Ort wohlfühlen?
  • Ist das finanzielle Risiko, das damit verbunden ist, gerechtfertigt oder ein übertriebener Luxus?
  • Werde ich den Blick auf den Hausberg von Zürich vermissen?

Dann begann ich mit dem Umzug und mit jedem Gegenstand, den ich in den neuen Raum brauchte, verwandelte sich meine neue Praxis in einen Oase-Ort.

Als dann meine allererste Kundin in diesen neuen Raum kam, meinte sie: «Hier geht einem das Herz auf». Da wusste ich, dass auch diese neue Praxis ein Ort sein wird, an dem sich weitere Kundinnen und Kunden öffnen können, wahrgenommen und wertgeschätzt werden, sich weiterentwickeln und neu orientieren und einen persönlichen Durchbruch erleben können. Jetzt bin ich glücklich, in meinem neuen ruhigen Oase-Ort angekommen zu sein.

Die Gelegenheit dieses Umzuges habe ich zudem genutzt und zu einem Tag der offenen Türe eingeladen. Dabei konnte man nicht nur einen Blick hinter die Kulissen werfen, sondern auch noch meine Adventsfloristik geniessen. Ich kam richtig in Flow, wieder einmal mein Hobby (Floristik) auszuleben und viele florale, adventliche Werkstücke zu gestalten. Alle, die gekommen sind, scheinen es in dieser stimmungsvollen Atmosphäre sichtlich genossen zu haben.

Frau im Hintergrund Adventsfloristik

Es macht richtig Freude, alles für einen stimmungsvollen Tag der offenen Türe herzurichten

 

Sternschale mit Echeverien gefüllt

Tischschmuck mit Echeverien

 

Dekorationen mit Sternen und Lärchenzweigen

Dekorationen für Tisch und Wand


Meine 3 liebsten eigenen Blogartikel des Jahres 2022

27 Blogartikel habe ich im Jahr 2022 schon geschrieben. Entstanden sind Beiträge zu fachlichen Themen, die mir als Life Coach und Supervisorin immer wieder begegnen. Es geht in meinen Artikeln viel um Persönlichkeitsentwicklung und Life Coaching und um berufliche/persönliche Neuorientierung.  Als dynamische Bloggerin schreibe ich nicht nur über Sachthemen, sondern gebe auch immer wieder mal Einblick hinter die Kulissen (siehe Kategorie Business) meines Berufsalltags. Zusätzlich teile ich zwischendurch etwas Persönliches aus meinem Leben (siehe Kategorien Persönliches und Rückblicke).

Aus all den Beiträgen, die ich in diesem Jahr geschrieben habe, sind für mich drei besonders wichtig geworden. Sie belegen in meiner persönlichen Rangliste die ersten drei Plätze. Warum es genau diese sind habe ich in einem eigenen Blogbeitrag Meine 3 liebsten eigenen Blogartikel des Jahres 2022 beschrieben.

Platz 1 aus der Kategorie „Persönlichkeitsentwicklung“

Vor- und Nachteile von Persönlichkeitsentwicklung: Als Life Coach und Expertin für Persönlichkeitsentwicklung ist dieses Thema mein ständiger Begleiter. In diesem Artikel schaue ich kritisch hin und beleuchte nicht nur die Vorteile, sondern auch die Nachteile von Persönlichkeitsentwicklung. Daraus hat sich auch eine Anfrage für einen weiteren Artikel gegeben und ich durfte den Leitartikel zum Thema „Persönlichkeitsentwicklung lohnt sich“ im bcb-Newsletter im September schreiben.

Platz 2 aus der Kategorie „Emotionen“

Scham, die tabuisierte Emotion: Dass dieser Artikel am stärksten aufwühlen und die meisten Kommentare bewirken würde, hätte ich nicht gedacht. Die Rückmeldungen, die mir persönlich gesandt wurden, haben mich sehr berührt und gezeigt, wie relevant dieses Thema für viele ist. Dadurch, dass ich mich so intensiv mit dieser oft verdrängten Emotion Scham beschäftigt habe, wurde mir bewusst, wie viele unter verdrängten Schamgefühlen leiden, aber dass es auch möglich ist, einen neuen, hilfreicheren Umgang damit zu erlernen. In einem der nächsten Artikel werde ich einen weiteren Aspekt zum Thema Scham thematisieren und zwar über den Unterschied von Scham und Schuld.

Platz 3 aus der Kategorie „Life Coaching“

7 Fragen, die du VOR einem Life-Coaching mit mir klären solltest: Ist es dran, ein Life Coaching zu nehmen? Wenn sich meine zukünftigen Kundinnen und Kunden diese Frage stellen, dann geht es darum zu klären, was genau sie brauchen und ob ich die geeignete Person für sie bin. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Zusammenarbeit wirklich gut gelingen kann? Mit diesem Blogbeitrag habe ich eine Orientierungshilfe schaffen können, die allen Interessierten hilft, besser einschätzen zu können, ob wir zueinander passen. Denn wenn sie diese 7 Fragen mit einem überzeugten JA beantworten können, spricht nichts mehr dagegen, dass wir uns auf einen gemeinsamen Prozess einlassen.


 

Mein Jahr 2022 in Zahlen

(* In Klammern sind die Zahlen des Vorjahres)

Grafik, Anzahl Blogbeiträge

Anzahl Blogbeiträge 28 (12)

Kuchendiagramm Coaching, Supervision, HFP, Lehrsupervision

4 Schwerpunkte meiner Tätigkeit in meiner Beratungs-Praxis


 

Was 2022 sonst noch los war

Zwei Frauen hintereinander schauen in die Kamera

Nach zwei Jahren Online-Bekanntschaft treffe ich mich zum ersten Mal mit meiner Business-Kollegin Tina Lung in Zürich

 

Flying Maschine

Diese fliegende Maschine war ein absoluter Hit beim Ausflug ins Legoland mit der ganzen Familie

 

Im Legoland mit unseren Enkelkinder

Es gab im Legoland so vieles zu bestaunen und zu erleben. Die Kinder konnten kaum genug kriegen.

 

3 Frauen in den Bergen

Ein ganzes Wochenende mit 2 meinen Schwerstern, es war richtig schön, unbeschwert gemeinsam auf einer Wanderung im Tessin im Verzasca-Tal unterwegs zu sein.

 

Frau und Mann am Meer

Padruot und ich geniessen die wunderschöne Abendstimmung

 

Krankenauto

Der Schreck sass tief, als Padruot notfallmässig ins Krankenhaus gebracht werden musste, weil sein Rücken so blockiert war. Gott sei Dank ist er wieder fit und beweglich.

 

3 Personen mit Velos

Mit den E-Bikes unterwegs bei einem Ausflug während unseren Ferientagen mit meiner Mutter und meinen Geschwister in Gaschurn

 

Frau und Mann vor Erdbeercoupe

Richtig lecker war es bei dieser Pause, unterwegs auf unserer E-Bike-Tour mit Meiner Schwester und ihrem Mann

 

3 Frauen, 3 Generationen

Meinen Geburtstag konnten wir mit 3 Generationen feiern. Den Kuchen haben meine Enkel liebevoll verziert.

 

Schulungsraum im Seminarhotel Oberägeri

Noch ist der Schulungsraum leer, aber bald wird sich hier eine Gruppe einfinden, die ich als Supervisorin während dieses Ausbildungsblockes begleite.

 

Rund um den Ägerisee

Zwischen den Seminareinheiten ist rund um den Ägerisee viel Raum zur Erholung

 

Eine jünger und eine ältere Frau sitzen in einem Heidelbeerfeld, herbstlich gefärbt

Unterwegs auf unserer Reise mit dem Bernina-Express haben wir die herrlich verfärbten Herbstwälder genossen und eine Pause im einem verfärbten Heidelbeerfeld im Engadin genossen.

 

Familie mit 4 Generationen

Meine Mutter hat uns alle, über 60 Personen, meine Geschwister mit ihren Familien, Enkelkinder, Urenkelkinder und Partnerinnen und Partner zu einem Familientreffen, liebevoll Losi-Clan genannt, eingeladen. Hier ein Bild mit meiner „geklonten“ Mutter 🙂 auf dem Hausberg von Bern, auf dem Gurten.

Die Zusammenarbeit als Lehrsupervisiorin und Prüfungsexpertin bei 4Progress geht nach ca. 7 Jahren zu Ende und gibt Raum für neue Projekte


Meine Ziele und Wünsche für 2023

  • Persönliche und berufliche Weiterentwicklung: Auch im Jahr 2023 möchte ich Frauen auf ihrem persönlichen und beruflichen Weg unterstützen. Wie schön wäre es, wenn immer mehr Frauen ihr Leben so gestalten können, dass es ganz zu ihnen passt und sie an dem Ort, wo sie sind aufblühen und sich mit ihrer Persönlichkeit und Möglichkeiten einbringen.
  • Supervision und HFP-Prüfungsvorbereitung: Ich liebe es, Beratungsfachleute, wie Psychosoziale Beraterinnen und Berater, Coachs oder Mentoren supervisorisch zu begleiten, damit sie ihre Kompetenz erweitern und noch souveräner, sicherer und mit Freude ihre Arbeit ausführen können. Darum habe ich regelmässige Supervisionen für Einzelne und Gruppen fest eingeplant. Zusätzlich werde ich weiterhin Kandidatinnen und Kandidaten auf ihrem Weg zur Höheren Fachprüfung im Bereich Beratung, Coaching oder Supervision begleiten.
  • Meine Ehe und Familie geniessen: Padruot ist die Liebe meines Lebens und hält seit über 40 Jahren in guten und auch weniger guten Zeiten zu mir. Seine Krankheit hat mir einmal mehr gezeigt, dass es ein Geschenk ist, wenn man das Leben miteinander geniessen kann. Für ihn soll es auch im Jahr 2023 genügend Raum haben. Genauso wie auch für meine Familie, die mir sehr viel bedeutet. Im Jahr 2023 erwarten wir unser 6. Enkelkind 😎. Ich freue mich schon riesig darauf.
  • Kreativität und Floristik: Es ist eine meiner grössten Ressource, um sofort eine gute Psychohygiene hinzukriegen. Wenn ich etwas floristisch gestalten oder dekorieren kann, kann ich vieles um mich herum vergessen und mich der Faszination von Pflanzen und Blumen hingeben und richtig gut auftanken. Dieser Bereich darf auch im Jahr 2023 genügend Raum erhalten.
  • Bloggen: Meine Anfänge im Bloggen liegen bereits hinter mir. Ich zähle mich immer noch zu den Anfängerinnen, da die Schwelle zu 50 Blogbeiträgen noch vor mir liegt. Wenn ich zurückschaue und daran denke, wie ich vor der ersten Veröffentlichung gefühlt stundenlang gezögert habe, den Button „veröffentlichen“ zu drücken, dann staune ich, was ich seither mutig gewagt habe, zu teilen. Mein allererster Blogbeitrag 5 Tipps, die dir helfen, besser mit deinen Emotionen umzugehen  habe ich am 6. August 2021 veröffentlicht. Im Jahr 2023 möchte ich weitere Blogbeiträge verfassen. Dabei lasse ich mich von meiner Blogmentorin Judith Peters unterstützen und fördern und bleibe noch weiterhin in der Content Society. Zudem will ich mich auch im nächsten Jahr regelmässig mit meinem Blogbuddy Claudia Kielmann von Stark nach Trennung treffen und freue mich auf den Austausch mit vielen grossartigen Bloggerinnen.
  • Mein Motto für 2023: Bliib muetig dra!

Ich freue mich sehr, dass du bis hierher gelesen und mich durch ein paar Stationen meines Lebens im Jahr 2022 begleitet hast. Wenn du auch in Zukunft sporadisch Impulse rund um das Thema Persönlichkeitsentwicklung erhalten willst, dann trage dich gerne in meinen Impulsletter ein.

Ja, ich will deinen Impulsletter erhalten