Was macht Menschen mutig und was hindert sie daran, mutig zu sein? Warum ist Mut wichtig für ein gelingendes Leben und wie können wir ihn stärken?
Auch wenn Mut nicht für jede Person dasselbe bedeutet, beeinflusst er sehr stark unser Leben. Weil ich das Thema so spannend finde, habe ich eine Blogparade: «Da war ich mutig!» gestartet. Dazu habe ich Bloggerinnen und Blogger eingeladen, ihre Meinung oder Erfahrungen zu diesem Thema zu teilen. Dieser Blogartikel ist einer davon. Die gesammelten Beiträge findest du in den Kommentaren zur Einladung zur Blogparade.
Möchtest du auch mitmachen? Die Blogparade läuft bis am 1. September 2024.
Was ich unter Mut verstehe
Für mich bedeutet Mut, dass ich mich auf etwas einlasse oder etwas tue, was mich erstmals herausfordert, verunsichert oder mir Angst macht. Oft holt es mich aus meiner Komfortzone heraus und kostet eben Mut. Einige meinen, sie seien nur dann mutig, wenn sie aktiv etwas tun und agieren. Ich glaube jedoch, dass man auch sehr mutig sein kann, wenn man unfreiwillig in eine Situation gestellt wird, in der man reagieren muss.
Mutig sein bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es trotzdem zu tun.
Mutig sein bedeutet für jede Generation etwas Anderes. Dinge, die für eine Generation absolut keinen Mut erfordern, sind für eine andere Altersgruppe mutige Taten. Ich denke an eine Kundin, für die Technik im Online-Business eine riesige Herausforderung war, während Digital Natives damit so vertraut sind, dass es für sie kaum Mut braucht, sich damit zu befassen.
Mut ist wie ein Muskel, den wir stärken können. Es gibt Faktoren, die jeden Mut im Keim ersticken und solche, die uns helfen, mutig zu sein. Die folgenden Tipps für mehr Mut im Alltag sind alle erprobt und richten sich insbesondere an uns Babyboomerinnen (bis 1964) und die Generation X (1965 – 1980).
7 Tipps für mehr Mut im Alltag
Hier kommen meine bewährten Lieblingstipps, mit denen du deinen Mut stärken kannst.
Tipp 1: Begegne deinen Ängsten, aber lass dich nicht von ihnen bestimmen
Finde heraus, was dir Angst macht, aber lass dich nicht davon bestimmen. Jede Emotion will uns auf etwas hinweisen, so auch Angst. Darum decke deine Ängste auf, benenne sie und dann überprüfe sie. So kannst du entscheiden, inwieweit sie berechtigt sind, oder überlegen, wie du sie überwinden kannst.
Beispiel: Als ich meine erste Anfrage für ein Fernsehinterview zum Thema «Wut im Bauch» erhielt, war ich zunächst überwältigt von Angst. Ich dachte, nein, auf keinen Fall, das ist nichts für mich. Dafür bin ich viel zu introvertiert. Erst nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, konnte ich ernsthaft überlegen, ob ich diese Chance nutzen wollte. Ich habe es dann gewagt, auch wenn es mich sehr viel Mut gekostet hat. Mehr dazu habe ich hier beschrieben.
Angst ist ansteckend, Mut auch!
Tipp 2: Sorge für ein unterstützendes Umfeld und achte auf deine körperliche Verfassung
Ein ermutigendes Umfeld und ein guter körperlicher Zustand sind wesentlich für deinen Mut. Sorge dafür, dass du ausreichend schläfst, dich gesund ernährst und ungesunden Stress reduzierst, denn diese Faktoren haben einen direkten Zusammenhang mit deinem Mut. Vermeide Menschen (so gut es geht), die dich schwächen, ständig anzweifeln, kritisieren und jede deiner Ideen gleich abwerten. Umgib dich mit Menschen, die dich ermutigen. Wir alle brauchen manchmal andere, die uns ermutigen, etwas zu wagen und dranzubleiben.
Beispiele: Als ich im Jahr 2021 mit Bloggen begann, merkte ich, dass ich es alleine nicht schaffen würde. Darum habe ich mir bei Judith Peters Hilfe geholt und bin in die Content Society eingestiegen, um ein unterstützendes Umfeld zu haben.
Auch in meiner Arbeit als Coach und Supervisorin kommen Menschen, weil sie merken, dass sie alleine nicht weiterkommen. Sie holen sich darum aktiv Unterstützung.
Tipp 3: Sei deine eigene Mutmacherin
Werde dir selbst zur besten Freundin. Statt unbarmherzig und hart mit dir und deinen Fehlern umzugehen, lerne immer besser deine Möglichkeiten, aber auch Grenzen zu akzeptieren. Sei dazu impathisch und nimm wahr, was gerade in dir vorgeht, ohne dich zu bewerten oder zu kritisieren. Weise deine innere Kritikerin in gesunde Schranken.
Beispiel: In meiner Praxis hilft es meinen Kundinnen, sich bewusst mit ihrer kritischen UND ermutigenden Stimme auseinander zu setzen. Dadurch realisieren sie, dass beides zu ihnen gehört. Wie in einem Orchester gibt es unterschiedliche Stimmen. Als Dirigentin kannst du bestimmen, welche Stimme wann und wie laut gehört werden soll. Dies zu erkennen, stärkt das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Mut.
Tipp 4: Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor
Setze dir realistische Ziele und gehe Schritt für Schritt mutig auf deinem Weg. Viele von uns haben die Tendenz, viel zu viel in einen Tag packen zu wollen. Das entmutigt. Dein Mut und dein Selbstvertrauen werden jedoch gestärkt, wenn du immer wieder Erfolgserlebnisse hast, auch wenn diese winzig klein sind.
Beispiel: Wenn du von einem hohen Sprungturm springen willst, fang mit kleineren Höhen an, bevor du dich an die grosse Herausforderung wagst. Unterteile auch grössere Ziele in kleine, überschaubare Etappen, die für dich machbar sind.
Dein Weg entsteht dadurch, dass du ihn mutig gehst, einen Schritt nach dem anderen!
Tipp 5: Setze mutig um und lasse Perfektionismus los
Nachdenken und Reflektieren sind sehr hilfreich, aber zu viel davon kann lähmen. Dann «zerdenkst» du alles und bleibst im Abwägen und Hinterfragen stecken. Mutig sein, bedeutet, die Phase des Nachdenkens irgendwann abzuschliessen und ins Tun zu kommen. Genauso kann Perfektionismus deinen Mut schwächen und dich ausbremsen. Akzeptiere, dass nicht alles perfekt sein muss.
Beispiele: Mein Mann gestaltet oft das Layout für Musiknoten und liebt es, diese so perfekt, wie möglich zu gestalten. Diese Form von Perfektion beflügelt ihn.
Es gibt aber auch einen Perfektionismus, der dich lähmen kann, weil dahinter nicht Freude, sondern vielmehr die Angst steckt, nicht zu genügen. Immer wieder höre ich von Menschen mit tollen Ideen. Die Ideen bleiben jedoch in einer Schublade stecken, weil sie vor lauter Nachdenken und Perfektionieren, den Mut verlieren, etwas umzusetzen. Auch ich kenne diese Herausforderung und musste immer wieder diese Hürde überwinden, bevor ich ein Angebot oder einen Artikel teilte.
Tipp 6: Erinnere dich an dein «Why»
Denke daran, warum du tust, was du tust. Dein «Why» gibt dir Motivation und Mut, auch in schwierigen Situation durchzuhalten oder etwas zu wagen.
Beispiel: Bevor ich mit einem Gesprächsforum startete, hatte ich noch keine Ahnung, ob und wie dieses Angebot funktionieren würde. Unabhängig vom Ergebnis fand ich es eine total gute Sache und verfolgte diese Idee. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass daraus einmal etwas Wunderbares entstehen würde.
Wenn du mal mutlos bist und am liebsten aufgeben würdest, dann errinnere dich daran, WARUM du angefangen hast.
Tipp 7: Finde inspirierende, ermutigende Vorbilder
Suche dir eine oder zwei Personen, von denen du lernen kannst und die dich inspirieren. Entscheide bewusst, wovon du dich prägen lassen willst und welche Informationen du aufnimmst.
Vermeide es jedoch, dich auf ungesunde Art mit Menschen zu vergleichen, um nicht in die Neidfalle zu tappen. Sonst raubt es dir den Mut. Konzentriere dich lieber darauf, dich mit dir selbst zu vergleichen und deine eigenen Entwicklungsschritte zu sehen und sei dir bewusst, was NOCH nicht ist, kann noch werden.
Beispiel: Mich inspiriert Barbara Studer, die sich als Hirncoach dafür einsetzt, dass Menschen geistig fit und gesund bleiben. Ihr Engagement ermutigt mich, auch für meine Anliegen einzustehen.
Zudem ermutigen mich auch Geschichten oder Zitate von mutigen Menschen aus der Bibel.
Fazit – warum mutig sein, so wichtig ist
Mutig sein ist wie Treibstoff für dein Leben. Mut bringt dich in Bewegung. Wenn du mutig tust, was dir wirklich wichtig ist, wird dein Leben reicher, bunter und sinnerfüllter. Gleichzeitig inspirierst du andere, ebenfalls mutig zu sein. Das Beste daran ist, dass dein Mut wächst, indem du immer wieder kleine oder grössere mutige Schritte wagst. Dazu wünsche ich dir von Herzen viel MUT!
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Liebe Esther, dein Beitrag hat mich tief berührt. Mut ist so viel mehr als nur der Moment, in dem wir uns entscheiden, über unsere Ängste hinauszugehen – er ist der leise, kraftvolle Atemzug davor. Du hast es wunderbar beschrieben, wie Mut nicht immer laut und gewaltig sein muss, sondern auch in den kleinen, stillen Momenten des Lebens steckt. Deine Worte haben mich inspiriert, in meinem Alltag mehr auf diese kleinen mutigen Augenblicke zu achten. Vielen Dank für diesen ermutigenden Beitrag!
LG,
Dani
Liebe Dani, deine Rückmeldung freut mich sehr und berührt mich auch meinerseits.
Was für eine schöne Vorstellung, dass noch mehr Menschen auf diese kleinen, mutigen Augenblicke in ihrem Leben achten. Mir gefällt deine Formulierung:
„Mut ist so viel mehr als nur der Moment, in dem wir uns entscheiden, über unsere Ängste hinauszugehen – er ist der leise, kraftvolle Atemzug davor.“
Ich hoffe, dass du immer wieder solche Augenblicke entdeckst.
Liebe Mut-Grüsse
Esther
Danke für diesen inspirierenden Beitrag! Deine Tipps sind wirklich hilfreich, besonders die Erinnerung, warum man etwas tut und sich nicht vom Perfektionismus ausbremsen zu lassen. Oft hält uns die Angst vor dem Scheitern zurück, aber wie du sagst: Mut ist wie ein Muskel, der stärker wird, je öfter wir ihn trainieren. Ich werde deine Tipps definitiv ausprobieren, um meinen Alltag mutiger anzugehen!
Es freut mich sehr, dass diese Tipps für dich hilfreich sind. Du hast es wunderbar zusammengefasst und ich wünsche dir viele gute Erfahrungen beim Ausprobieren. Wer weiss, vielleicht vernehme ich bei Gelegenheit mal, was besonders gut funktioniert hat.
Liebe Grüsse
Esther