Selbstannahme, Selbstzweifel und Selbstwert sind Themen, die uns alle betreffen. Es gibt kaum Themen, die mir als Coach und Supervisorin hĂ€ufiger begegnen. Und es spielt keine Rolle, wie erfolgreich, gebildet oder engagiert jemand ist: Auch erfolgreiche Frauen, Autorinnen, FĂŒhrungskrĂ€fte oder Frauen, die von aussen stark wirken und scheinbar alles im Griff haben, kennen diese inneren Zweifel.
- «Bin ich genug?»
- «So wie ich bin â reicht das?»
- «Darf ich wirklich 100% Ja zu mir sagen?»
đ€ Wann hattest du das letzte Mal MĂŒhe, dich selbst ganz anzunehmen, oder den Gedanken: So wie ich bin, reicht das nicht?
Ich kenne diese Fragen gut, auch aus meinem eigenen Leben. Obwohl ich mich seit Jahren mit diesen Themen beschÀftige, begegnen sie mir immer wieder. Denn Selbstannahme ist kein Ziel, sie ist ein Prozess.
Und weisst du was? Das Thema Selbstannahme macht auch vor Christinnen keinen Halt. Der Glaube schĂŒtzt dich nicht automatisch vor Selbstzweifeln, aber er kann dir ein tragendes Fundament schenken, das tiefer reicht als jedes Ă€ussere Urteil.
Selbstannahme hat auch keine Altersgrenze. Sie betrifft jede Generation â Babyboomer, Generation X, Y oder Z. Sie betrifft jede Frau, auch dich.
Fragen zu dieser Thematik lassen sich auch nicht einfach theoretisch beantworten. Sie wollen vielmehr ehrlich angeschaut und durchlebt werden. An einem Frauenwochenende der Viva-Kirche Affoltern am Albis durfte ich genau das erleben: wie tief dieses Thema jede Generation bewegt. Mit ĂŒber vierzig Frauen sprachen wir offen ĂŒber Selbstannahme, Selbstzweifel, Mut und Gottes bedingungsloses Ja.

Impulse am Frauenwochenende zum Thema «Ja zu mir und aufblĂŒhen»:
Einige dieser Gedanken möchte ich hier auch mit dir teilen. Nicht als Expertin, die alles weiss, sondern als Frau mit jahrzehntelanger Erfahrung (als Coach, Supervisorin, Christin und Mensch). Ich habe selbst immer wieder mit Selbstzweifeln gerungen und gelernt neue Schritte in Richtung Selbstannahme zu gehen. (Lesezeit: ca. 15 Minuten)
Was ich dabei erkannt habe:
Selbstannahme ist ein Beziehungsthema.
Weil es beim Thema Selbstannahme, Selbstakzeptanz immer um Beziehungen geht, gehe ich zuerst auf die drei wesentlichsten Beziehungen ein.
- Meine Beziehung zu Gott
- Meine Beziehung zu mir selbst
- Meine Beziehung zu anderen
«Selbstannahme verĂ€ndert nicht nur, wie ich mich sehe â sie verĂ€ndert meine Beziehungen. Zu Gott. Zu mir selbst. Zu anderen.»
Esther Nogler
Das Fundament fĂŒr Selbstannahme â Gottes Ja zu mir
Meine persönliche Ăberzeugung finde ich im christlichen Glauben. Und doch bin ich ĂŒberzeugt: Die Prinzipien der bedingungslosen Annahme sind ein allgemeingĂŒltiger SchlĂŒssel zu einem erfĂŒllten Leben, unabhĂ€ngig davon, woher du kommst oder wie du glaubst.
Wo fĂ€ngt gesunde Selbstannahme an? Meiner Meinung nach fĂ€ngt Selbstannahme NICHT bei dir selbst an. Nicht bei deinen Erfolgen. Nicht bei deinem Spiegelbild. Nicht bei dem, was andere ĂŒber dich sagen.
Vielleicht fragst du dich: Wenn nicht bei mir selbst, wo dann? Aus christlicher Perspektive beginnt Selbstannahme bei Gott â bei dem, der dich geschaffen und gewollt hat. Er spricht ein klares, liebevolles Ja ĂŒber dein Leben.
Dieses Ja ist wie ein tragender Grund, auf dem du stehen darfst, nicht aus eigener Kraft, sondern getragen von seiner bedingungslosen Liebe und Annahme.
Selbstannahme beginnt mit Gottes Annahme â und sie verĂ€ndert ALLES. Denn dein Wert hĂ€ngt nicht von dir ab, sondern von dem, der dich geschaffen hat. Und dieses Ja bleibt â auch dann, wenn du an dir selbst zweifelst.
Was Selbstannahme bewirkt: mehr Selbstwert, innere StÀrke und Lebensfreude
Selbstannahme berĂŒhrt deinen Kern, deine IdentitĂ€t und das, was Gott in dich angelegt hat. Sie prĂ€gt, wie du denkst, wie du fĂŒhlst und wie du handelst. Wenn du beginnst, dich selbst auf dieser Grundlage anzunehmen, geschieht VerĂ€nderung:
- âïžÂ Du wirst zufriedener â denkst, fĂŒhlst und handelst mutiger, sicherer, mit weniger Selbstzweifeln und mehr Selbstsicherheit.
- âïž Du entfaltest dein Potenzial â setzt deine Gaben bewusst ein, gestaltest dein Leben nach dem, was dir wichtig und wertvoll ist und setzt gesunde Grenzen.
- âïžÂ Deine Beziehungen werden leichter â du musst dich nicht mehr ĂŒber Leistung beweisen, dich verstecken oder anpassen, sondern kannst auch andere so annehmen, wie sie sind.
đ· Kurz gesagt: Selbstannahme schenkt dir mehr Freude, Freiheit und Mut zum Leben.
Selbstannahme benötigt ein starkes Fundament.
So wie ein Haus ein gutes Fundament benötigt, so braucht auch dein Leben ein tragendes Fundament.
Ich erinnere mich an meine Zeit als Vorstandsmitglied einer grossen Baugenossenschaft. Beim Bau einer Siedlung am Uetliberg mussten wir viel investieren, um den instabilen Boden zu sichern. Erst dann konnten wir bauen.
Genauso ist es mit uns: Unser Leben braucht ein sicheres Fundament. Mit Gottes bedingungslosem Ja haben wir das stĂ€rkste ĂŒberhaupt, sogar ganz ohne, etwas leisten zu mĂŒssen. Denn die Bibel sagt:
- Gott hat dich einzigartig geschaffen.
- Gott hat dich gewollt.
- Er liebt dich, so wie du bist.
- Gott nimmt dich an â 100% .
Und doch fÀllt es vielen schwer, diesem Fundament zu vertrauen. Warum?
Drei GrĂŒnde, warum uns die radikale Selbstannahme so schwerfĂ€llt
Es gibt drei HauptgrĂŒnde, warum dieses Fundament von Gottes bedingungsloser, radikaler Annahme infrage gestellt wird.
Grund 1ïžâŁ: Von uns selbst und unseren Emotionen. Der Kopf weiss es, aber du fĂŒhlst es nicht. Du denkst: Das habe ich schon 1000-mal gehört, aber ich kann es nicht fĂŒhlen. Also zweifelst du, ob das wirklich hĂ€lt.
Grund 2ïžâŁ: Die Gesellschaft stellt dieses Fundament infrage. Die westliche Gesellschaft vertritt oft ein anderes Fundament. Viele haben in ihrem Leben die Ăberzeugung verinnerlicht, dass sie sich nur selbst 100% annehmen dĂŒrfen, wenn sie geleistet haben, erfolgreich sind, ein perfektes Image hinterlassen oder perfekt sind.
Grund 3ïžâŁ: Die Angst, egoistisch zu sein. Es beinhaltet tatsĂ€chlich die Gefahr, dass wir es als Entschuldigung nehmen, um uns nur um uns selbst zu drehen. Tatsache ist: Es geht nicht nur um mich â aber auch um mich. Selbstannahme ist Grundlage fĂŒr Entwicklung und Beziehungen.
Wenn Gott dich radikal, bedingungslos, 100% annimmt, dann darfst auch du, Ja zu dir sagen, auch wenn dein Umfeld nicht immer Ja zu dir sagt. Selbstannahme im Glauben bedeutet, Gottes Ja stÀrker zu gewichten als die Urteile von Menschen.
Selbstannahme lernen â zwei BedingungenÂ
Echte Selbstannahme wird erst dann möglich, wenn wir das Fundament von Gottes JA wirklich verinnerlicht haben.
Dazu gehören nach meiner Erfahrung zwei entscheidende Bedingungen:
Bedingung 1ïžâŁ: Die eigene Geschichte annehmen.
Wie gut wir uns selbst annehmen können, hĂ€ngt eng damit zusammen, wie wir auf unsere Geschichte blicken. Können wir sie akzeptieren? Können wir sie wĂŒrdigen?
Das bedeutet nicht, dass wir alles gut finden mĂŒssen oder nichts mehr verĂ€ndern dĂŒrfen. Und trotzdem â es ist deine Geschichte und sie hat dich geprĂ€gt.
đ·Selbstannahme beginnt da, wo du lernst, sowohl das Herausfordernde als auch das Gute in deinem Leben anzuschauen.
Ein Bild zur Veranschaulichung: Die Jahrringe eines Baumes
Mein Mann arbeitete in der Jahrringforschung. Er erzÀhlte mir, dass sich im Holz alles ablesen lÀsst:
- WaldbrÀnde, KÀlte- und Hitzeperioden,
- wo ein Ast abgeschnitten wurde,
- gute und schlechte Wachstumsphasen.
Trotzdem hat sich der Baum weiterentwickelt. Ăber jede Verletzung legte sich ein neuer Ring. Von aussen bleiben Narben sichtbar, aber sie hindern den Baum nicht daran, zu wachsen.

Meine Geschichte wĂŒrdigen. In den Jahrringen ist die Geschichte des Baumes gespeichert.
đ·So ist es auch mit unserer Geschichte.
Unsere Erfahrungen sind in uns gespeichert â bewusst oder unbewusst. SchicksalsschlĂ€ge, Krankheiten, Verletzungen, aber auch Freude und Gelungenes.
Das Problem:
Viele Menschen versuchen, bestimmte Kapitel in ihrer Geschichte zu verleugnen, zu verdrÀngen oder loszuwerden. Doch das funktioniert nicht. Es kostet nur enorm viel Energie.
Die Lösung:
Wahre Selbstannahme beginnt dort, wo wir unsere Geschichte annehmen â mit all ihren Kapiteln akzeptieren, ohne sie schönreden zu mĂŒssen.
Reflexions-Tipp:
âïž Nimm dir einen Moment Zeit und notiere drei prĂ€gende Ereignisse.
âïž Frag dich:
Wie haben diese Ereignisse mich geprÀgt? Welche StÀrke ist daraus entstanden?
Fazit:
Deine Geschichte macht dich nicht schwach â sie macht dich einzigartig. Wenn du lernst, sie zu wĂŒrdigen, wĂ€chst daraus Kraft fĂŒr deine Selbstannahme.
Und wenn du das GefĂŒhl hast, dass deine Geschichte dich eher blockiert als stĂ€rkt, dann lass uns gemeinsam hinschauen.
đ Hol dir hier einen Termin fĂŒr ein kostenloses KennenlerngesprĂ€ch.
Bedingung 2ïžâŁ: Die eigene Einzigartigkeit bejahen
Theoretisch wissen wir es alle: Jeder Mensch ist einzigartig, doch praktisch fĂ€llt es uns oft schwer, diese Wahrheit auch fĂŒr uns selbst anzunehmen.
Besonders dann, wenn wir geprÀgt sind von Vergleichen, Erwartungen oder dem inneren Wunsch, anders zu sein.
Doch wenn wir davon ausgehen, dass Gott der Schöpfer ist â dann ist er auch der KĂŒnstler, der uns mit Absicht so gemacht hat, wie wir sind.
Nicht zufĂ€llig. Nicht unvollstĂ€ndig. Sondern mit einem liebevollen Blick fĂŒr das Ganze.
đ· Selbstannahme bedeutet, meine Einzigartigkeit zu sehen und Ja dazu zu sagen.
Ein Bild zur Veranschaulichung: die Blumen
Am Frauenwochenende bekam jede Frau ein Bild mit einer Blume â und zwar zufĂ€llig, sie konnte nicht wĂ€hlen. Keine Blume war gleich, jede hatte ihre eigene Schönheit.
đ· Genauso ist es mit uns:
Wir konnten nicht wÀhlen, welche Persönlichkeit wir haben, wo wir geboren wurden oder in welchem Umfeld wir aufgewachsen sind. Auch Körpergrösse, Augenfarbe oder Temperament lagen nicht in unserer Hand.
Das Problem:
Wir vergleichen uns. Wir wĂŒnschen uns oft, anders zu sein â grösser, schöner, erfolgreicher, mutiger, stiller, lebendiger ⊠Doch genau dieses Vergleichen schwĂ€cht unsere Selbstannahme.
Die Lösung:
Ein bewusster Schritt hin zu einem inneren Ja zu meiner Einzigartigkeit. Nicht, weil alles perfekt wĂ€re â sondern weil Gott mich genau so gewollt hat.
Reflexions-Tipp mit deinem Blumenbild:
đ Schau dir dein Blumenbild an (oder stelle dir eines vor).
-
Was ist besonders an deiner Blume?
đ Ăbertrage das Bild auf dich:
- Welche 1 bis 3 Eigenschaften oder Seiten von dir kannst du heute leicht annehmen?
- Wo fĂ€llt es dir schwer? Welche Punkte fordern dich heraus â und wie könntest du ihnen mit mehr Barmherzigkeit begegnen?
Fazit:
Selbstannahme beginnt da, wo ich aufhöre, mich zu vergleichen â und erkenne: Ich bin gewollt. Ich bin einzigartig.
Gottes Ja gilt genau dieser Einzigartigkeit.
Gottes Ja spĂŒren: Selbstannahme aus christlicher Sicht vertiefen
Selbstannahme bleibt nicht auf der Ebene des Wissens stehen. Es reicht nicht, Gottes Ja nur mit dem Verstand zu verstehen, wir mĂŒssen es spĂŒren, mit dem Herzen begreifen und im Körper verankern.
Darum habe ich am Wochenende eine besondere Ăbung angeboten: die «Herz-Ăbung».
Jede Frau durfte sich mit ihrem Blumenbild in ein grosses, florales Herz stellen, das ich als Symbol fĂŒr Gottes bedingungsloses Ja auf dem Boden ausgelegt hatte. Dabei wurden Bibelverse ĂŒber Gottes Liebe und Annahme vorgelesen â Worte, die tief in den Körper sinken durften.
Die Frage war:
Wo in mir spĂŒre ich dieses Ja?
In ein grosses Herz am Boden konnten die Frauen mit ihrem Blumenbild hineinstehen.
đ Diese Ăbung kannst du auch allein machen:
Lege dir ein Herz auf den Boden (z. B. mit zwei TĂŒchern, die du in eine Herzform legst). Stell dich hinein. Lass dir die Bibelverse ĂŒber Gottes Liebe laut vorlesen (siehe QR-Code) â und dann spĂŒre. Nimm wahr. Wie ist es, in diesem Ja zu stehen?

Liebesbrief von Gott an dich. Kennst du ihn schon, den schönsten Liebesbrief aller Zeiten?
Im anschliessenden Austausch zeigte sich: Viele Frauen waren tief berĂŒhrt. Einige staunten, welche «Blume» ihnen zugefallen war. Andere merkten, dass ihnen der Zugang zu diesem Erleben schwerfiel. Auch das gehört dazu. Manchmal braucht es Zeit, um Gottes Liebe wirklich zuzulassen..
đ· Fazit:Â Â
Weil Gott radikal und bedingungslos Ja zu dir sagt, darfst auch du Ja zu dir sagen â mit all deiner Einzigartigkeit.
Das ist die Essenz von Selbstannahme aus christlicher Perspektive:
Dein Wert grĂŒndet nicht auf Leistung, nicht auf Erwartungen â sondern auf Gottes Liebe.
Wie ein Baum in der Erde, so sollt ihr in Christus fest verwurzelt bleiben und nur er soll das FUNDAMENT eures Lebens sein.
Kolosserbrief 2,7
Selbstannahme ist kein einmaliger Schritt. Sie ist ein Weg, ein Prozess. Aber sie ist möglich, weil:
- Gott dich bedingungslos annimmt
- Du deine Geschichte wĂŒrdigst
- Du deine Einzigartigkeit bejahst
Du brauchst dich nicht zurĂŒckzuziehen.
Du darfst mutig du selbst sein.
Du darfst aufblĂŒhen.

Du brauchst dich nicht in ein Schneckenhaus zurĂŒckzuziehen, du darfst einzigartig sein.
âWenn Gott radikal Ja zu dir sagt, darfst auch du Ja zu dir sagen.â
Hindernisse verstehen und Selbstannahme trotzdem leben
Manchmal erleben wir eine LĂŒcke zwischen dem, wie wir sind und dem, wie wir gerne wĂ€ren.
Ein Spannungsfeld zwischen dem IST-Zustand unseres Lebens und dem SOLL-Zustand, den wir uns wĂŒnschen.
In solchen Momenten greifen einfache Appelle wie «Nimm dich doch einfach an!» oft zu kurz.
Denn unter der OberflÀche wirken verschiedene Einflussfaktoren, oft unbewusst. Sie erklÀren, warum Selbstannahme manchmal schwerfÀllt, selbst wenn der Wille da ist.
Das Eisberg-Bild
Stell dir dein Selbstbild wie einen Eisberg vor: Die Spitze symbolisiert den Bereich, den du zeigst, und wie du dich verhĂ€ltst. Unten verborgen sind PrĂ€gungen, Erfahrungen, Gedanken und GefĂŒhle, die dich steuern.
Du bist kein unbeschriebenes Blatt.
Du trÀgst Spuren. Narben. Knicke.
Und genau diese inneren Knicke sind oft der Grund, warum dir das radikale Ja zu dir selbst schwerfÀllt.
FĂŒnf typische GrĂŒnde, warum Selbstannahme blockiert wird

FĂŒnf typische GrĂŒnde, die Einfluss auf deine Selbstannahme haben und dein Verhalten beeinflussen.
Grund 1ïžâŁ: Kindheit und PrĂ€gung
Wie Eltern oder Bezugspersonen mit dir umgegangen sind, prÀgt dich oft ein Leben lang. Besonders Abwertungen wie: «Aus dir wird nie etwas.» oder «Das kannst du ohnehin nicht, du bist zu blöd.» wirken oft Jahrzehnte nach. Ermutigung dagegen stÀrkt die FÀhigkeit zur Selbstannahme.
đ·Â Beispiel: Eine Ă€ltere Frau erzĂ€hlte, dass sie als Kind von ihrer Mutter stĂ€ndig hörte: «Du bist nichts wert, das kannst du eh nicht». SpĂ€ter sagte ihr Mann dasselbe. Obwohl beide lĂ€ngst verstorben sind, spĂŒrt sie die Wirkung dieser Worte bis heute.
đ Zur Veranschaulichung habe ich in ein Blumenbild einen Knick gemacht â ein sichtbares Zeichen, wie Verletzungen Spuren hinterlassen.
Grund 2ïžâŁ: Einschneidende Erfahrungen
Ablehnung, Mobbing, fehlende WertschĂ€tzung oder seelische Verletzungen â das hinterlĂ€sst Spuren. Auch wenn du lĂ€ngst erwachsen bist, tragen viele diese Erfahrungen noch tief in sich.
đ·Â Beispiel: Eine kleine Frau wurde stĂ€ndig wegen ihrer Körpergrösse gehĂ€nselt. Heute steht sie selbstbewusst zu ihrer Körpergrösse; doch es war ein langer Weg, bis sie sich wirklich annehmen konnte.
đ Auch hier setzte ich im Blumenbild einen weiteren Knick, als Zeichen fĂŒr eine Wunde, die nicht sichtbar ist, aber lange nachwirkt.
Grund 3ïžâŁ: Gesellschaftliche EinflĂŒsse prĂ€gen unsere Selbstannahme
Wir wachsen in ein dichtes Netz von Erwartungen hinein â durch Familie, Gesellschaft, soziale Medien und manchmal auch durch religiöse PrĂ€gungen.
SĂ€tze wie: Du bist nur wertvoll, wenn du stark, schön, erfolgreich, extra- oder introvertiert, leistungsfĂ€hig bist.Â
formen unbewusst unser Selbstbild â und machen echte Selbstannahme schwer.
đ·Â Beispiel: Ich selbst dachte als Jugendliche, ich mĂŒsse Krankenschwester werden, weil «alle guten Christen» einen Pflegeberuf ergreifen.
Grund 4ïžâŁ: BeschĂ€mung
BeschÀmende Momente prÀgen sich oft tiefer ein als vieles andere. Es ist wie ein Stempel in eine weiche Wachsplatte.
đ·Â Beispiel: Als Kind wurde ich im «Stadt-Land-Spiel» blossgestellt. Lange wollte ich nie wieder mitspielen. Auch meine abstehenden Ohren waren ein Grund fĂŒr Spott â und es brauchte Zeit, bis ich sie annehmen konnte.
Mehr zum Thema «Scham, die tabuisierte Emotion» erfÀhrst du hier.
Grund 5ïžâŁ: Schuld
Viele quĂ€len sich mit SchuldgefĂŒhlen, egal ob selbst verschuldet oder weil andere an ihnen schuldig wurden. Besonders schwer ist es, wenn du dir selbst nicht vergeben kannst.
đ·Â Beispiel: Eine Frau sagte: «Ich weiss, dass Gott mir vergeben hat â aber ich kann mir selbst nicht vergeben.»
đ Ein letzter Knick im Blumenbild machte sichtbar, wie sehr Schuld belasten kann.

Wir haben alle ein paar Dellen und Knicke abbekommen.
Die zentrale Botschaft
Wir alle tragen Knicke. Doch dein Wert hĂ€ngt nicht von ihnen ab. FĂŒr Gott ist es kein Problem, wie zerknittert dein Blatt ist. Selbstannahme ist nicht etwas, das dir andere geben können, es ist deine Verantwortung und deine Entscheidung.
Reflexions-Tipp zur Selbsterfahrung
âïž Nimm ein Blatt und zerknittere oder knicke es so, wie du deine Selbstannahme bisher erlebt hast.
âïž Schau es dir an: Welche «Knicke» sind fĂŒr dich besonders prĂ€gend?
âïž Und dann: Welche Ressource ist aus deinen Knicken gewachsen?
Meine Erkenntnisse:
Deine Knicke und BrĂŒche bedeuten nicht Stillstand. Im Gegenteil â sie können zu NĂ€hrboden werden, aus dem Neues wĂ€chst.
- Ich wurde beschĂ€mt â daraus habe ich eine hohe EmpathiefĂ€higkeit entwickelt, die fĂŒr mich als Coach und Supervisorin sehr wertvoll ist.
- Erschöpfungsdepression â ich wurde barmherzig und kann als Coach anderen helfen, ihre Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren.
- Wut wurde in meiner Kindheit zensuriert â heute bin ich Emotionscoach und helfe anderen, einen hilfreichen Zugang zu ihren Emotionen zu finden.
Knicke bedeuten nicht, dass nichts mehr wachsen kann â im Gegenteil: Sie gehören zu unserem Leben und sind wie ein Boden, aus dem Neues entstehen darf.
Damit du aufblĂŒhen kannst: FĂŒnf Schritte zu Freiheit und Lebensfreude
Wir haben gesehen, welche Knicke unser Lebensblatt belasten können. Aber wie geht es weiter? Wie kann trotz Verletzungen Neues wachsen?
Hier hilft das Bild einer Pflanze: Damit sie aufblĂŒhen kann, braucht sie gute Rahmenbedingungen. Genauso ist es mit dir.
- Wurzeln â dein Fundament: Hier bekommst du Nahrung, Halt und Sicherheit. Mache dir bewusst, dass du von Gott angenommen bist â nicht nur theoretisch, sondern fĂŒhlbar.
- Boden â deine inneren Muster: Jede Pflanze benötigt einen geeigneten Boden. Falsche GlaubenssĂ€tze, PrĂ€gungen, alte Verletzungen oder Bitterkeit wirken wie ein vergifteter Boden. Darum werde dir deiner Hindernisse bewusst. Alles, was dir bewusst ist, kannst du bearbeiten, damit es dich nicht lĂ€nger unbewusst steuert. UnterstĂŒtzung findest du bei einer Vertrauensperson, in der Seelsorge oder im Coaching bei mir.Â
- Nahrung â was dich stĂ€rkt: So wie jede Blume Licht, Wasser und NĂ€hrstoffe benötigt, brauchst auch du Dinge, die dir guttun. Achte darauf:
đ€ Was tut dir gut?
đ€ Was lĂ€sst dich wachsen?
đ€ Was darfst du loslassen?
Selbstannahme heisst auch, deine Einzigartigkeit anzunehmen und deine Geschichte zu bejahen. - Umfeld â Raum zum Wachsen: Manchmal mĂŒssen Pflanzen umgetopft werden, weil der alte Topf zu klein geworden ist. So kann es auch bei dir sein. Auch du brauchst manchmal ein neues Umfeld, damit du weiterwachsen kannst und nicht klein gehalten wirst.
- AufblĂŒhen â deinen Platz einnehmen: Du darfst aufblĂŒhen. Nicht irgendwann, sondern jetzt. Mit deinen Gaben. Deiner Geschichte, deiner Einzigartigkeit. Und du darfst deinen Platz einnehmen und ein Segen sein fĂŒr andere.
Fazit: Selbstannahme im Alltag leben
Wenn du weisst: Gott nimmt dich an, dann darfst auch du Ja zu dir sagen â ohne dich zu verstellen, ohne dich zu beweisen.
Du musst dich nicht abwerten.
Dich nicht verstecken.
Dich nicht beweisen.
Echte Selbstannahme macht dich frei, echt zu sein.
Sie schenkt dir den Mut, gesunde Beziehungen aufzubauen und zu leben.
Und sie befĂ€higt dich. deine Gaben und Talente mutig einbringen â dort, wo du hingestellt bist und gebraucht wirst.

Radikale Selbstannahme hilft dir, dass du weniger in die Ăberkompensation gehst oder dich zurĂŒckziehst und resignierst. Sie fĂŒhrt dich in die Gemeinschaft.
Dein nÀchster Schritt zu einem mutigen Ja zu dir
Schau dein Lebensblatt noch einmal an â mit all seinen Knicken.
FĂŒr Gott ist das kein Problem. Er sagt Ja zu dir, genauso, wie du bist.
Deine Knicke machen dich nicht wertlos. Sie erzÀhlen deine Geschichte.
Sie tragen Ressourcen in sich, die nur DU der Welt schenken kannst.
Darum: Hör auf, dich zu vergleichen oder dich zu verstecken.
Du bist kein Zufall.
Du bist gewollt, geliebt, einzigartig.
Stell dir vor, du gehst raus in deinen Alltag â nicht als perfektes, glattes Blatt, sondern als Frau, die trotz aller Spuren aufblĂŒht.
Was kannst du in den nÀchsten Tagen tun, um mutiger in deine Selbstannahme hineinzuwachsen?
âïž Vielleicht ein Satz, den du dir morgens zusprichst.
âïž Vielleicht ein GesprĂ€ch mit einer Person, die dir guttut.
âïž Vielleicht ein bewusstes «Ja» zu einer Seite von dir, die du bisher abgelehnt hast.
Geh mit dieser Ermutigung weiter:
âš Du bist gewollt.
âš Gott hat ein hundertprozentiges Ja zu dir.
âš Du bist geliebt.
âš Du bist einzigartig.
âš Du darfst dich mutig fĂŒr Selbstannahme entscheiden.
Möchtest du Begleitung auf deinem Weg zur Selbstannahme?
Ich bin gern an deiner Seite.
Hier kannst du dir ein kostenloses KennenlerngesprÀch sichern.

ist Life Coach, psychosoziale Beraterin HFP, Supervisorin und Mutmacherin aus Wettswil am Albis (Schweiz).
Seit ĂŒber 30 Jahren begleitet sie Frauen und Fachpersonen im Bereich Coaching und psychosozialer Beratung dabei, ihr Leben und ihre Arbeit mutig, klar und echt zu gestalten â sei es in der Persönlichkeitsentwicklung, bei einer Neuorientierung oder in der beruflichen Weiterentwicklung. Sie liebt es, wenn Augen zu leuchten beginnen und Klarheit entsteht. Ihr Ansatz ist kreativ, integrativ und geprĂ€gt von Herzlichkeit und Tiefgang.
«Gschtalt dis LÀbe! Muetig, Àcht und lebÀndig.»
Mehr ĂŒber mich erfĂ€hrst du hier!



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