Dein Blickwinkel entscheidet, was du siehst. Wann hast du dich das letzte Mal beobachtet, wie du auf Situationen, Probleme oder das Schöne blickst und darüber erzählst? Die Frage, welchen Blickwinkel du einnimmst, ist nämlich ganz entscheidend, was du wahrnimmst, welche Emotionen es bei dir auslöst und welche Rückschlüsse du daraus ziehst.
Dieses coole Erbstück meines Mannes zeigt mir immer wieder auf, wie wichtig unser Blickwinkel ist. Seit ich das Bild das erste Mal gesehen habe, hat es mich fasziniert. Es ist für mich zu einem Symbol geworden, das mir deutlich macht, was es mit unserem Blickwinkel auf sich hat. Das Bild passt auch wunderbar zum 1. August, dem Nationalfeiertag der Schweiz und zu dem kurzen Impuls, zum Thema Blickwinkel, den ich hier teile.
Ein altes Erbstück mit einer starken Aussage
Du kennst das bestimmt: Unterschiedliche Leute erzählen über dasselbe, aber es scheint nicht gleich zu sein. Total verrückt, oder? Jeder klingt überzeugend, aber du fragst dich, was wirklich passiert ist. Jemand erzählt von einer Person, doch wenn du sie triffst, denkst du: Kann das sein? Ist das wirklich dieselbe Person?
Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen gehören ganz einfach zu unserem Leben. In Bezug auf ein gelingendes Leben und gute Beziehungen ist es deshalb wichtig, dass wir unseren eigenen Blickwinkel kennen und nicht automatisch davon ausgehen, dass es alle andern auch so sehen.
Die Macht des Blickwinkels: Warum Perspektiven entscheidend sind
Jetzt kommt das Bild ins Spiel. Dahinter versteckt sich das Geheimnis der Perspektive. Die Frage stellt sich, aus welchem Blickwinkel schaue ich hin, denn das ist entscheidend dafür, was genau ich wahrnehme.
Was hat das jetzt mit dem Nationalfeiertag der Schweiz, dem 1. August, zu tun? Du wirst es gleich sehen.
Dieses Bild habe ich in meiner Coaching- und Supervision-Praxis schon mehrmals genutzt, um das Phänomen des Blickwinkels zu verdeutlichen. Ich liebe Kreativität im Coaching, weil es oft viel leichter ist, etwas zu erkennen. Darum habe ich jeweils drei Personen gefragt: Was nimmst du aus deinem Blickwinkel heraus wahr?
1️⃣ Die Person von links meinte: Ich sehe einen Mann mit einer Armbrust auf dem Rücken.
2️⃣ Die zweite Person, die von rechts darauf schaute, sagte: Ich erkenne einen bärtigen Mann mit einem Helm und Speeren im Arm.
3️⃣ Die dritte Person, die direkt von vorne auf das Bild schaute, sah 3 Männer beieinanderstehen, die alle eine Hand hochhalten und die andere übereinander legten.
Ja, was jetzt, alle sehen das ein und dasselbe Bild, aber jede Person sieht etwas völlig anderes?
Alle drei Personen sprechen vom gleichen Bild, aber wer hat jetzt recht? Natürlich behauptet jede Person, dass sie recht hat und jede hat auch recht. Aus ihrem Blickwinkel heraus stimmt jede Aussage.
Was hat das jetzt alles mit dem 1. August, dem Nationalfeiertag zu tun? Schweizerinnen und Schweizer werden es vielleicht erratet haben.
Dieses Bild zeigt die Geschichte von Wilhelm Tell, Winkelried und dem Rütlischwur und weist auf die Geschichte von der Gründung der Schweiz, der Eidgenossenschaft hin, wie sie Friedrich von Schiller in einem Drama beschrieben hat.
Perspektivenwechsel: Wie du dein Leben bewusst aus einem neuen Blickwinkel betrachtest
Mich spricht dieses Bild nicht in erster Linie wegen der Geschichte an, (obwohl ich von Herzen gerne Schweizerin bin und es als Privileg sehe, dass ich hier leben darf), sondern weil es mich daran erinnert, wie wichtig es für unsere Beziehungen ist, dass wir uns Folgendes immer wieder klarmachen:
✔️ Sei dir bewusst, dass du die Welt, deine Situation, deine Herausforderung oder hier das Bild so wahrnimmst, weil du es aus diesem Blickwinkel heraus anschaust.
✔️ Erinnere dich daran, dass es immer ganz unterschiedliche Perspektiven gibt.
✔️ Erlaube dir mal deinen Blickwinkel zu wechseln. Schau mal neugierig von links oder rechts oder von vorne oder hinten hin. Nimm den Blickwinkel der anderen Person ein und lass dich überraschen, was es da auch noch zu entdecken gibt.
✔️ Wenn du dich das nächste Mal über eine Person ärgerst, die völlig eine andere Sicht hat, dann erinnere dich daran, dass ihr Blickwinkel auch ganz spannend und ergänzend sein könnte. Kommt miteinander ins Gespräch.
Respektvolle Kommunikation: Ein respektvoller Austausch über Sichtweisen
In der Schweizer Geschichte der Eidgenossenschaft ging es immer wieder um das Akzeptieren verschiedener Standpunkte. Genauso ist es auch in unserem Leben eine wichtige Kompetenz. Für gelingende Beziehungen müssen wir lernen, mit Unterschiedlichkeiten hilfreich umgehen zu können.
Darum: Lass uns dieses Geheimnis beherzigen und einen respektvollen Austausch über unsere unterschiedlichen Sichtweisen entwickeln. Das kann ich dir versprechen, das hat ganz bestimmt positive Auswirkungen auf deine Beziehungen.
In diesem Sinne wünsche dir einen tollen 1. August.
Esther Nogler, Life Coach/Supervisorin
Persönliche Weiterentwicklung: Blickwinkel erweitern für ein gelingendes Leben
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Ja, ich will deinen Impulsletter
Das ist wirklich ein spannender Input zum 1.August! Die Flexibilität im Miteinander braucht es im Kleinen und im Grossen.
Herzliche Grüsse
Dina
Danke, Dina. Ja, das sehe ich auch so.
Liebe Grüsse, Esther
Dein Design ist richtig toll! Mir gefällt die Struktur und die Tipps sind super. Freue mich mehr darüber zu lesen 💫
Danke, liebe Nicole. Es freut mich, dass es dir gefällt und du die Tipps gerne gelesen hast.
Liebe Grüsse
Esther
Toller Artikel zum Thema Blickwinkel. Vielen lieben Dank dafür. Ich habe ihn sehr gerne gelesen😘
Es freut mich, liebe Claudia, dass du den Beitrag gerne gelesen hast. 😘
Sehr spannend, liebe Esther!
Andere Standpunkte sehen und stehenlassen ist eine hohe Kunst. Eine der schwierigsten, möchte ich meinen.
Liebe Grüße,
Silke
Liebe Silke, tatsächlich eine hohe Kunst, die mich auch immer wieder herausfordert. Ich habe mir gerade überlegt, was man wohl ausstellen würde, wenn man dieser hohen Kunst eine Kunstausstellung widmen würde?
Liebe Grüsse, Esther
Liebe Esther
Danke vielmal für diesen wertvollen Impuls zum 1. August. Etwas aus verschiedenen Positionen betrachten und verschiedene Meinungen stehen lassen ist auch eine Art Resilienz.
Darin bin ich am wachsen, und bin sehr dankbar.
Liebe Grüsse Mirjam
Liebe Mirjam, sehr gern geschehen und danke für den spannenden Gedanken, dies als eine Art Resilienz zu sehen. Das finde ich auch.
Alles Gute und liebe Grüsse,
Esther
Danke liebe Esther. Grundsätzlich weiss man, dass man andere Standpunkte respektieren soll, aber man kann nicht genug daran erinnert werden. Das Beispiel mit dem Bild ist ein sehr guter Hinweis andere Perspektiven einzunehmen, um die Sichtweise des anderen zu sehen. Danke für’s Teilen!
Herzlichst,
Jennifer
Liebe Jennifer
Gern gscheh.
Oh ja, wir wissen oft so viel. Ich denke auch, dass wir immer wieder mal eine Erinnerung brauchen, damit wir das, was wir erkennen, auch wirklich umsetzen.
Darum lass uns beide dran bleiben 🙂.
Hebs guet und liebi Grüess
Esther