Steckt tief in dir auch der Wunsch nach einem erfüllten Leben ohne Reue? Du willst nicht das Gefühl haben, dass dir etwas im Leben fehlt oder du etwas verpasst hast.

Unabhängig vom Alter bist du darum immer wieder herausgefordert, trotz vieler Sachzwänge, deine Möglichkeiten zu nutzen und bewusst dein Leben zu gestalten.

Was geschieht jedoch, wenn es dir nicht gelungen ist und du traurig, enttäuscht oder wütend auf einen Lebensabschnitt zurückschaust? Wenn du etwas bereust? So erlebte es auch es Selina* in einem Life Coaching. (*Danke, dass ich deine Geschichte teilen darf). Inzwischen hat Selina wieder neue Hoffnung geschöpft. Es tat ihr gut, sich bewusst zu machen, was genau sie so schmerzte und ihr dieses Gefühl von verpasstem Leben gab.

In diesem Blogbeitrag nehme ich dich mit auf ihre Reise der Selbstreflexion. Gemeinsam stossen wir auf drei Fragen, die nicht nur Selina, sondern auch dir helfen können, ein erfülltes Leben ohne Reue zu führen.

Selinas Geschichte

Tränen kullerten über Selinas Wangen, als sie mir gegenüber sass und mir von ihrem Schmerz erzählte. Sie habe so viel gemacht, mehr als andere geleistet. Sie habe versucht, alles richtigzumachen, der Familie gerecht zu werden, eine kompetente und tolle Teamleiterin zu sein und nach Gottes Willen zu leben. Aber jetzt sei sie einfach traurig. Sie habe den Eindruck, vieles in ihrem Leben verpasst zu haben.

Selina ist eine sympathische und erfolgreiche Business- und Familienfrau. Sie steht vor ihrem 50. Geburtstag und einem neuen Lebensabschnitt. Jetzt dachte sie über ihr bisheriges Leben nach und war emotional sehr aufgewühlt.

Was genau macht dich so traurig? Was gibt dir das Gefühl, dein Leben verpasst zu haben?, fragte ich sie. Auf meine Fragen sprudelte es aus ihr heraus: Ich hätte mir mein Leben viel einfacher machen können. Wenn ich sehe, wie andere Frauen es machen, werde ich richtig ärgerlich, die machen es sich leicht, zu leicht…. und ich, ich wollte es doch einfach gut machen, eine tolle Mutter sein, im Geschäft kompetente Arbeiten abliefern und …

Im weiteren Verlauf erzählte sie mir mehr von ihrem Leben. Immer wieder griff sie nach der Kleenex-Box und wischt sich die Tränen ab.

Selina stand an einem wichtigen Punkt in ihrem Leben und liess sich auf Gedanken und Fragen ein, die für ihr Leben äusserst bedeutungsvoll waren.

Während wir miteinander reflektierten, erinnerte ich mich an Fragen, die Irvin D. Yalom, ein bekannter Psychotherapeut, einmal seiner Klientin stellte. Genau diese hilfreichen Fragen habe ich auch ihr gestellt.

⇒ Wenn du magst, kannst du die Übung gerne mitmachen. Hier findest du das PDF mit den drei Selbstcoaching-Fragen  zum Ausfüllen:

PDF: Drei Selbstcoaching-Fragen

 

Erfülltes Leben ohne Reue: Drei Fragen, die zu einer neuen Perspektive führen

Frage 1: Was bereust du an deinem bisherigen Leben?

Was hast du in deinem bisherigen Leben NICHT gemacht, was du jetzt bereust? Ein leeres Blatt liegt vor ihr, während sie sich Gedanken dazu macht. Sie beginnt, zu notieren. Die Stichworte schriftlich festzuhalten, helfen ihr, dass ihre vielen durcheinanderwirbelnden Gedanken für sie besser erkennbar werden.

Es fällt ihr gar nicht so schwer, dies zu benennen. Unter anderem notierte sie ganz persönliche, spezifische Punkte, aber auch allgemeinere wie:

  • Ich habe mich zu wenig ernst genommen und mich oft selber übergangen
  • zu wenig, zu spät Hilfe und Unterstützung angenommen
  • mich von meinen Ängsten abhalten lassen, etwas zu tun
  • von Selbstzweifeln lähmen lassen

Zusammenfassend wurde deutlich, dass es oft um ein Zu-VIEL oder Zu-WENIG ging oder etwas, was ihr fehlte.

Wenn du diese Übung gleich mitmachst, möchte ich dich auf etwas Wichtiges hinweisen. Das, was ist, darf sein. Gehe impathisch  (ja, genau, mit i, nicht empathisch) mit dir um. Es ist voll ok, dass du etwas bereust. Du hast es bewusst oder unbewusst nicht besser machen können oder machen wollen. Sich zuzugeben, was ist, hat schon oft einen sehr erleichternden Effekt. So erlebte es auch Selina. Es tat ihr gut, sich bewusst zu machen, was genau sie so schmerzte und ihr dieses Gefühl von verpasstem Leben gab.

 

Wir gingen bei diesem Reflexionsprozess einen Schritt weiter und ich fragte sie:

Frage 2: Welche weiteren Sachen, wirst du auch im nächsten Jahr NICHT machen und bereuen, dass du sie nicht gemacht hast?

Nehmen wir an, wir würden uns in einem Jahr hier wieder in meiner Coaching-Praxis treffen. Du würdest diese Frage beantworten. Was würde auf deinem Blatt stehen. Selina stellte sich mutig dieser Frage und begann aufzuschreiben. Sie war selber ganz erstaunt, dass sie ihre kritischen Punkte sofort beim Namen nennen konnte. Als sie diese so schwarz auf weiss vor sich sah, war sie nicht frustriert, sondern musste beinahe etwas schmunzeln. So als ob sie sich selber liebevoll ertappt hätte. Das könnten tatsächlich meine Fallen sein, meinte sie.

Ich liste hier nicht alle ihre Punkte auf, aber lade dich ein, dich selber zu fragen, was bei dir stehen könnte, z. B.:

  • Die Reise nach Kanada immer noch nicht gemacht
  • Das gemeinsame Weekend mit meiner Freundin Katja immer wieder herausgeschoben
  • Mein Produkt XY, nicht gewagt, bekannt zu machen
  • Meine Webseite immer noch nicht aufgesetzt
  • Die Weiterbildung XY immer noch nicht begonnen

«Die grösste Verschwendung im Leben ist, ständig das zu tun, von dem man glaubt, man müsse es tun, anstatt das zu tun, was man wirklich will.»
Harold Whitman

 

Bei dieser Fragen brauchten wir nicht stehenzubleiben und konnten zur dritten Frage weitergehen.

Frage 3: Was kannst du tun, um in den nächsten beiden Jahren so zu leben, dass du nichts bereust?

Finde heraus, wie du wirklich leben möchtest und was dich erfüllt. Lebe das Leben, das du leben möchtest und häufe keine Dinge an, die du bereuen wirst. Ich liebe diese dritte Frage. Mit meinem lösungs- und ressourcenorientierten Denken beflügelt es mich, wenn ich gemeinsam mit meinen Kundinnen und Kunden Schritte definieren kann, die sie konkret umsetzen können. Nichts Theoretisches, sondern ganz praktische, für sie sinnvolle Schritte, genau angepasst auf das, was bei ihnen möglich ist.

Was bedeutet für dich persönlich ein erfülltes Leben, ein Leben ohne Reue? Diese Ideen kamen jetzt aufs Papier und sie konnte prüfen, ob sie zu ihr, ihren Möglichkeiten und dem, was ihr wichtig ist, passten.

«Du bereust nicht die Dinge, die du getan hast, sondern die, die du nicht getan hast, als du die Chance hattest.»
Unknown

Nach diesem Reflexionsprozess ging es Selina schon deutlich besser und sie wirkte wieder motiviert, ihr Leben selbstverantwortlich anzupacken, statt im Selbstmitleid und ihrem Frust zu verharren.

 

Fazit: Ein erfülltes Leben ohne Reue: Sei Gestalterin deines eigenen Lebens – JETZT!

Lebe das Leben, das du leben möchtest. Lebe DEIN Leben, bevor es vorbei ist und tue das, was du wirklich willst. Das ist kurz zusammengefasst meine Message in diesem Beitrag.

Du kannst dein bisherige Leben nicht ungeschehen machen, aber du kannst lernen, den Rest deines Lebens bewusst zu gestalten und so viel Sinnvolles wie möglich aus deinem restlichen Leben zu machen. Dieses Thema ist übrigens unabhängig vom Alter. Du kannst schon in jungen Jahren den Eindruck haben, etwas verpasst zu haben. Darum ist es nie zu früh und nie zu spät, sich darüber Gedanken zu machen. Denn, je mehr ungelebtes Leben in dir ist, umso mehr bedauerst du, was du nicht gelebt hast. Ein erster Schritt, damit du JETZT lebst, ist es, dass du über diese drei Fragen nachdenkst. Ich bin überzeugt, dass sie dir helfen können. Hier geht’s zum PDF mit den drei Selbstcoaching-Fragen.

Vielleicht ist dir auch aufgefallen, wie wichtig es ist, dich selbst gut zu kennen und einfühlsam mit dir selbst umzugehen. Willst du das Thema vertiefen, dann schau in diesen Blogartikel hinein: «Was ist Impathie und warum sie so wichtig ist».

Buch auf Sandstrand: Titel: Was ist Impathie

Was ist Impathie? Warum ist Impathie so wichtig? Wie kann ich Impathie fördern?

⇒  Willst du weitere Impulse für ein gelingendes Leben erhalten? Dann abonniere gleich meinen Impulsletter.

Ja, ich will den Impulsletter